Strike

Showrunner: Ben Richards | Krimi-Serie | 5 Staffeln bis heute mit insgesamt 15 Folgen |  veröffentlicht 2017 auf BBC One

Ich würde mich nicht als J.K. Rowling Fan bezeichnen, habe nie Harry Potter gelesen oder geschaut und auch andere Werke der Britin sind mir unbekannt. Selbstverständlich war mir auch der Name Robert Galbraith unbekannt. Unter diesem Pseudonym veröffentlichte Rowling 2013 eine Krimiromanreihe, die sich um den Privatdetektiv Cormoran Strike drehen. Nur wenige Jahre später entschied sich die BBC, eine eigene Krimiserie daraus zu machen und holte sich Rowling als Produzentin mit an Bord.

C.B. Strike (Tom Burke) hat eine eher schlechtlaufende Privatdetektei in der Denmark Street in London. Die frischverlobte Robin Ellacott (Holliday Grainger) hat eine befristete Stelle in der Detektei als Assistentin angenommen und schnell stellt sich heraus, dass sie nicht nur den Laden in Schwung halten kann, sondern das Detektivarbeit ihr ungeheuren Spaß macht.

Muss man ein J.K. Rowling Fan sein, um „Strike“ zu mögen? Überhaupt nicht! Wir haben hier eine britische Krimi-Serie, deren Stärke vielleicht weniger in ausgeklügelten Fällen liegen, die aber atmosphärisch sehr überzeugen kann. Beiden Hauptfiguren tragen dazu bei; Strike, ein ehemaliger Militär hat einen Unterschenkel im Irak-Krieg verloren, nicht aber seinen Spürsinn. Er ist alles andere als ein lebensfroher Mensch, was auch damit zu tun hat, dass seine Ex-Freundin Charlotte (Natasha O’Keeffe) nicht nur wieder geheiratet hat, sondern auch Nachwuchs erwartet. Robin wiederum ist die stets elegant gekleidete junge Frau, die nicht so richtig glücklich in ihrer Beziehung mit Matthew (Kerr Logan) ist, einerseits weil dieser etwas gegen die kriminalistischen Aktivitäten seiner zukünftigen Frau hat, andererseits weil diese genau darin absolut aufzugehen scheint. Und da ist natürlich eine gewisse emotionale Spannung zwischen Cormoran und Robin.

Strukturell ist an dieser Serie hervorzuheben, dass die einzelnen Fälle unterschiedlich lange behandelt werden. Der erste Fall „Der Ruf des Kuckucks“ erstreckt sich über drei Folgen, die beiden folgenden Fälle über zwei und der vierte Fall „Weiße Tod“ dann sogar über vier Folgen (ebenso wie der 5.Fall). Die Dialoge der Serie sind nicht immer ganz einfach im englischen Original zu folgen und tatsächlich wirkt die Serie ab dem 4.Fall etwas glattgebügelter, verliert aber kaum etwas von ihrem Londoner Lifestyle und britischen Charme.

Schreibe einen Kommentar