Idee: Bill Hader, Eric Berg | Dramedy – Serie | 8 Folgen in 2.Staffel (insgesamt 16) | veröffentlicht 2019 auf HBO
Barrys Karriere als Schauspieler schreitet voran. Gemeinsam mit seiner Freundin Sally (Sarah Goldberg) lernt er in Mr.Cousineaus Schauspielschule, auch wenn Cousineau (Henry Winkler) gerade einen schlimmen Schicksalsschlag erleben musste. Also versuchen sich die Schüler selbst zu hinterfragen, ihr Leben auf die Bühne zu bringen, in dem sie ihre Schicksalsschläge spielen und sich versuchen dabei selbst zu finden. Barry denkt sich zurück in seine Zeit im Krieg und wie er dort seinen ersten Menschen tötete. Doch schnell holt ihn seine jüngere Vergangenheit ein, als er noch als Auftragskiller für seinen Mentor Fuches (Stephen Root) tätig war und in die Machenschaften der tschetschenischen Mafia, deren reizender Boss NoHo Hank (Anthony Carrigan) feststellen muss, dass die Zusammenarbeit im Mafia-Gewerbe nicht immer nur von Sympathie und möglichst eleganten Einrichtungsgegenständen geleitet wird.
„Barry“ gehört mit großer Sicherheit zu den besten Serien der letzten Jahre. Das liegt nicht einfach nur daran, dass die Serie u.a. für 11 Emmys nominiert wurde (und drei davon in zwei Verleihungen gewann; mit Bill Hader (2x) als besten Hauptdarsteller und Henry Winkler als besten Nebendarsteller), sondern an ihrem herausragenden, man kann auch sagen, ziemlich einzigartigen Mix aus sehr, sehr witziger Unterhaltung und großem Tiefgang. Auch Staffel 2 liefert wieder urkomische Momente (mein persönlicher Liebling bleibt dabei NoHo Hank). Doch „Barry“ ist viel mehr, als großartige Comedy. Es ist eine Serie die Fragen nach der Authentizität des Lebens stellt, nach dem was uns aus und dem was uns schuldig macht. Nach den Fragen, ob wir jeden Tag sowieso nur Theater in unserem Leben spielen, oder ob wir manchmal von uns selbst übermannt werden, ob wir uns ändern können und wenn ja wie. Die Serie durchleuchtet die Orientierungspunkte, die uns andere Menschen geben und sie zeigt den Fakt an, dass wir letztlich allein auf dieser Welt sind und das wir stark von unserer Vergangenheit geprägt wurden.
Das ist bei „Barry“ in der 2.Staffel vielleicht noch besser gelungen als in Staffel 1. Die Serie ist ein wundervolles Beispiel dafür, dass es nicht komplexer Stories wie bei „Westworld“ bedarf, um viel auszusagen, sondern das aus einer relativ überschaubaren Story eine Serie mit großem Tiefgang, überwältigendem Humor, vielen wundervollen kleinen Ideen (achten Sie mal auf den Vorspann und wann dieser im Laufe einer Episode eingeblendet wird) und grandiosen Schauspielern werden kann. „Barry“ ist ein Erlebnis!