Dune: Part Two

Jahr: 2024 | Regie & Drehbuch: Dennis Villenueve | Science-Fiction | 166 Minuten

Wenn man etwas zum zweiten Mal tut, kann man schon fast von einer Tradition sprechen. Vor rund anderthalb Jahren saß ich auf dem Sofa eines Freundes und schaute mit ihm gemeinsam die Neuverfilmung von „Dune“ an. Nun ergab es sich beim neuesten, meiner halbjährig durchgeführten, Besuche in der weiten Schönheit Norddeutschlands, dass ich darauf hinwies, dass Teil 2 seit längerer Zeit in den Lichtspielhäusern der Republik gespielt wurde (und mein Freund bereits eines dieser aufgesucht hatte, um besagten Teil zu sehen) und er darauf rückverwies, dass sein Streaming-Anbieter Teil 2 schon ins Programm aufgenommen habe und er wie schon bei Teil 1 überhaupt kein Problem damit habe, ganz im Gegenteil, es ihm sogar eine große Freude wäre, „Dune: Part Two“ mit mir am heimischen Empfangsgerät, gemütlich vom Sofa aus, nochmals zu studieren. Ein guter Plan, wie ich fand! „Dune: Part Two“ weiterlesen

The Bear – Staffel 2

Idee: Christopher Storer | Dramedy-Serie | Staffel 2 mit 10 Folgen (bisher 3 Staffeln) | veröffentlicht 2023 auf Hulu, in Deutschland auf Disney+

Noch vor gar nicht langer Zeit dachte ich, die große Zeit der Serien geht einem Ende entgegen. Aus den immer größer werdenden Fundus, sich ausbreitender Serienanbieter käme nichts Innovatives mehr, nichts, was begeistern, was neue Maßstäbe setzen könnte. Mir schien, dass die von mir geliebten Produktionen der 2000er und 2010er Jahre in Fragen der Qualität nicht mehr einzuholen seien. Doch immer mehr Ausnahmen zeigen deutlich, das Zeitalter der guten Serien weiter existiert.
Schon im Sommer dieses Jahres dachte ich, die wunderbare Serie „Irma Vep“ kann man als Highlight des Jahres eigentlich kaum mehr toppen. Staffel eins von „The Bear“ sollte mich zum Nachdenken darüber bringen, ob 2024 nicht doch noch besser werden könnte. Staffel 2 bestätigt meine Einschätzung. Die Serie ist nicht nur dieses Jahr ein leuchtendes Glanzstück der Serienunterhaltung, sondern sogar ein Höhepunkt der ganzen filmischen Gattung. Die nächsten Zeilen sollen erzählen warum. „The Bear – Staffel 2“ weiterlesen

Only Murders in the Building – Staffel 2

Idee: Steve Martin, John Hoffman | Comedy-Krimi | Staffel 2 mit 10 Folgen (bisher 4 Staffeln) | veröffentlicht 2021 auf Hulu, in Deutschland auf Disney+

Nach einem entspannten, lustigen und teilweise recht geistreichen Sehvergügen der ersten Staffel von „Only Murders in the Building“ lag es auf der Hand die zweite Staffel zu bingen. Und Staffel 2 beginnt, wie Staffel 1 endete, mit einem Mord, nur dass diesmal unsere drei Podcast-Helden mittendrin im tödlichen Geschehen sind. „Only Murders in the Building – Staffel 2“ weiterlesen

The Menu

Jahr: 2022 | Regie: Mark Mylod | Horrorkomödie | 108min

Weil wir mit „The Bear“ beim Thema Kochen sind, könnte man meinen, mit „The Menu“ eine thematische Erweiterung in Filmform zu betrachten. Dem ist aber nicht wirklich so.
Wir kommen hier mit dem jungen Pärchen Margot (Anya Taylor-Joy) und Tyler (Nicholas Hoult) in ein ganz spezielles Restaurant der Haute Cousine. Gelegen auf einer einsamen Insel wird es vom Starkoch Julian Slowik (Ralph Finnes) geleitet, der nicht nur seine Zutaten auf der Insel anbaut, sondern auch seine Mitarbeiter fast schon sklavisch auf der Insel leben lässt, die ihm aber wie einem Armeegeneral bedingungslos folgen. Doch was tut man nicht alles, für ein perfektes Mahl, dass an diesem Abend ganz besonders werden soll. „The Menu“ weiterlesen

Only Murders in the Building

Idee: Steve Martin, John Hoffman | Comedy-Krimi | Staffel 1 mit 10 Folgen (bisher 4 Staffeln) | veröffentlicht 2021 auf Hulu, in Deutschland auf Disney+

Neben der manchmal sehr lauten und aufwühlenden Serie „The Bear“ empfiehlt es sich zur Abwechslung leichte Krimiserienhandlungen zu genießen. Hier wurde in letzter Zeit bei Disney+ gern „Only Murders in the Building“ beworben, eine Comedy-Krimi-Serie.

Charles-Haden Savage (Steve Martin), ein ehemaliger Serien-Star, Oliver Putnam (Martin Short), ein seit längerem nicht mehr erfolgreicher Theaterregisseur, und die wesentlich jüngere angehende Künstlerin Mabel Mora (Selena Gomez) wohnen in einem traditionsreichen Apartment-Gebäude namens The Arconia in der Upper West Side New York Citys. Sie haben nicht viel gemeinsam, außer dass sie regelmäßig den gleichen True-Crime Podcast hören. Als nun ein Mitbewohner Tod aufgefunden wird, der von scheinbar allen gehasste Tim Kono (Julian Cihi), steigert dies das Interesse der drei, zumal die Polizei den Fall schnell abtut. Und wie könnte man einen Fall besser aufarbeiten, als wenn man einen eigenen Podcast dazu ausstrahlt? „Only Murders in the Building“ weiterlesen

Roberto Bolaño – Telefongespräche

Erschien 1997 im spanischen Original unter der Titel: „Llamadas telefònicas“ | in deutscher Übersetzung von Christian Hansen erschien 2007 bei Carl Hauser hier im dtv-Taschenbuch mit 240 Seiten

Meine Faszination für Roberto Bolaño hatte sich bisher auf seine beiden großartigen Romane „2666“ und „Die wilden Detektive“ beschränkt. Nun wollte ich mit einigen Kurzgeschichten nachlegen und habe mich für „Telefongespräche“ entschieden. Die Sammlung von Texten besteht aus drei Teilen mit insgesamt 14 Geschichten. „Roberto Bolaño – Telefongespräche“ weiterlesen

The Bear (Staffel 1)

Idee: Christopher Storer | Dramedy-Serie | Staffel 1 mit 8 Folgen (bisher 3 Staffeln) | veröffentlicht 2022 auf Hulu, in Deutschland auf Disney+

Im fast unüberschaubaren Universum, der mich interessierenden Podcasts, gab es nun schon zwei Episoden unterschiedlicher Sprechergruppen, die sich über die Serie „The Bear“ unterhalten haben. Beispielsweise in dem von mir leider viel zu selten gehörten Feuilleton Podcast der Wochenzeitung „Zeit“ mit dem schönen Titel „Die sogenannte Gegenwart“. In Episode „Wie geht achtsames Ausrasten“ habe ich erstmals von der Serie gehört. Und als vertrauter Leser dieser Zeilen wissen Sie vielleicht, wie sehr mich solche Hinweise anfixen können. Da dann auch nochmal in einem anderen Podcast über diese Serie geredet wurde, dachte ich mir, der Bär kann nicht viel länger warten. „The Bear (Staffel 1)“ weiterlesen

T.C. Boyle – Die Frauen

Erschien 2009 im amerikanischen Original als „The Women“ | in deutscher Übersetzung von Dirk von Gunsteren und Kathrin Razum | hier vorliegend als dtv Taschenbuch mit 560 Seiten

Es gibt Buchtitel, die nach einem kurzen Blick für schnelle Aufmerksamkeit sorgen, weniger vielleicht bei mir, mehr bei Menschen, die nur mal geschwind wissen wollen, was der Gegenüber liest (ich kenne das Bedürfnis, ich schaue auch gern – beispielsweise im Freibad oder in der Bahn – darauf, was andere Menschen so lesen, wobei mich weniger der Titel interessiert, sondern mehr die Autorenschaft). So geschah es, bei meiner Sommerlektüre von T.C. Boyles 12.Roman aus dem Jahr 2009, mit dem griffigen Titel: „Die Frauen“, dass insbesondere gerade genanntes Geschlecht mir verwunderte Blick und eine gewissen Ablehnung kenntlich machte, wegen meines Buches und ich fühlte mich ein wenig, als wenn die fragenden Blicke mir vorwerfen würden, ich würde ein Machwerk über das „andere Geschlecht“ studieren (was auch immer dann der Inhalt dieses Werkes wäre). „T.C. Boyle – Die Frauen“ weiterlesen

Bernhard und Doris

Jahr: 2006 | Regie: Bob Balaban | Drehbuch: Hugh Costello | Spielfilm | 103min

Es gibt Filme vor deren Seherfahrung man nichts Großes erwartet. So wie bei „Bernhard und Doris“ bei denen ich dachte, „na ja; Ralph Fiennes und Susan Sarandon kann man schon eine Chance geben“ (quasi ein erweitertes Sandra Hüller Argument vom „Das schwarze Quadrat“).

In „Bernhard und Doris“ erleben wir die Milliardärin Doris Dike (Susann Sarandon), die zwar philanthropisch gesinnt ist, aber mit ihrem Geld auch einen besonderen Machtstatus hat, der ihr durchaus bewusst ist und den sie für sich nur zu gern einsetzt. So sind ihre Hausangestellten ihres Jobs nie sicher, wie auch ihr letzter Butler, der von Bernhard Lafferty (Ralph Fiennes) ersetzt wird, der sich in der Gunst von Doris langsam, aber sicher voran arbeitet.

Bob Balabans Geschichte beruht von seiner Inspiration her auf der wahren Geschichte der amerikanischen Milliardärin, Kunstsammlerin und Mäzenin Doris Duke und ihres Butlers. Die Geschichte plätschert aber eher so vor sich hin, lässt aber beiden Hauptdarstellern viel Platz, den diese sehr gut nutzen und ihre Rollen ausfüllen. Fiennes gibt den perfekten Butler mit dem Problem des Alkoholismus und Sarandon eine willensstarke Frau mit unendlichen Vermögen. Leider wird „Bernhard und Doris“ gegen Ende etwas zu gefühlsduselig, aber man ist danach durchaus gewillt mehr über Doris Duke erfahren zu wollen, weshalb hier auf ihre deutsche wikipedia Seite verlinkt wird.

Das schwarze Quadrat

Jahr: 2021 | Regie & Drehbuch: Peter Meister | Komödie | 105min

Als Zuschauer hat man seine vorgefertigten Rahmen und Vorstellungen und kann sich einige Sachen nicht einfach wirklich vorstellen. So ist es bei mir beispielsweise und der Idee, Sandra Hüller könnte in einem schlechten Film mitspielen. Irgendwie nicht vorstellbar. Bei einem Streifzug durch die zdf-Mediathek wurde mir also das „kleine Fernsehspiel“ namens „das schwarze Quadrat“ angezeigt und da Hüller als Protagonistin auftauchte, dachte ich mir, wieviel kann schon schiefgehen? „Das schwarze Quadrat“ weiterlesen