Die Brücke

Europäische Serien haben es immer etwas schwer, denn zumeist sind ihre Story und ihre Produktionsmittel dünner, als bei ihren amerikanischen Pendants. Rühmliche Ausnahmen bilden dabei einige wenige skandinavische oder britische Produktionen, so wie beispielsweise „Die Brücke“, eine schwedisch-dänische Co-Produktion, deren dämlichen deutschen Untertitel „Transit in den Tod“ ich lieber nur ganz kurz erwähnen möchte. Die Serie war so erfolgreich, dass gleich zwei Remakes davon gemacht wurden. Zum einen, eine amerikanische Version und auch eine britische. Selbstredend schauen wir hier nur das skandinavische Original. „Die Brücke“ weiterlesen

Interstellar

Christoper Nolans neuester Film „Interstallar“ lässt den Zuschauer mal wieder nachdenklich zurück. Zuviel scheint gesagt zu werden in dem rund 165 Millionen Dollar teuren Science-Fiction Film, der eine beachtliche Länge von 169 min aufweist. Worum geht es?

Wir erleben eine nicht allzu weit entfernte Zukunft. Die Erde scheint dem Untergang geweiht, besser formuliert: nach nicht näher genannten Katastrophen hat sich das Klima auf der Erde so verändert, dass der Nahrungsanbau immer komplizierter wird. Sandstürme fegen über das Land, die menschliche Innovationskraft scheint zugunsten einer reinen Überlebensstrategie geopfert zu sein. Aus Weltraumpiloten werden Farmer, so wie Cooper (Matthew McConaughey) der mit seinem Schwiegervater (John Lithgow) und seinen beiden Kindern Murphy (Mackenzie Foy) und Tom (Timothée Chalamet) irgendwo auf dem Land in Amerika lebt. Nach einem schweren Sandsturm kehrt die Familie nach Hause zurück und erlebt eine erstaunliche Anomalie der Gravitation in Murphys Zimmer, denn die fallenden Sandkörner erscheinen dort als eine Art Strichcode auf den Boden. Dieser Code sind Koordinaten, der Cooper zur letzten verbliebenen Einrichtung der NASA führt. Dort muss er vom Leiter der Einheit Prof. Brand (Michael Caine) erfahren, dass das Aussterben der Menschheit auf der Erde nicht mehr abzuwenden ist. Er bereite aber eine Mission vor, welche die Menschheit retten könne. Cooper werden zwei Pläne vorgestellt. Plan A sucht nach einer Theorie, um die lebende Bevölkerung von der Erde fort zu bringen, Plan B ist weniger ambitioniert und soll menschliche Eizellen zu einem bewohnbaren Planeten bringen, um die Spezies weiterleben zu lassen. Cooper beschließt seine Familie zu verlassen, um seinen Teil zur Erfüllung Plan A’s zu leisten. Hilfreich für die Mission ist dabei ein Wurmloch was seit einigen Jahrzehnten unweit des Saturns aufgetaucht ist und eine Reise in einen unendlich weit weg gelegenen Raum ermöglicht. „Interstellar“ weiterlesen

District 9

Peter Jackson ist mit dem Abschluss seiner Hobbit-Reihe momentan in aller Munde und man darf gespannt sein was ihm einfällt, wenn er mal nicht Wesen aus der Mittelerde auf die Leinwand bannt. Aliens wären eine Möglichkeit, denn 2009 produzierte Jackson, Neill Blomkamps Science Fiction Film „District 9“, der weltweit ziemliche Beachtung fand.

1982 verdunkelt ein riesiges Raumschiff den Himmel über Johannesburg in Südafrika. Es scheint dort gestrandet zu sein. Schnell entschließen sich die Menschen mal nachzuschauen, was im Schiff so drin ist und finden über eine Millionen Aliens, die gesundheitlich scheinbar ziemlich angegriffen, in ein Flüchtlingslager, den „District 9“ gebracht werden. Über die Jahre vermehren sich die insektoidenartige Aliens und die Bedingungen in District 9 werden immer schlimmer. So wird die für die Überwachung der Wesen zuständige Behörde MNU beauftragt die Aliens in einen neuen „District 10“ umzusiedeln, der weit weg von der Stadt liegt, damit man das Leid nicht dauernd vor Augen hat. Mehr als die unangenehme Umsiedlung, interessiert die MNU aber die Waffentechnologie der Aliens, die Menschen aber wegen des Mangels Nicht-Humanoider DNA nicht bedienen können. Mit den Auftrag der Umsiedlung wird Wilkus van der Merwe (Sharlto Copley) betraut, einem Beamten erster Güte. Beim Einsatz im District kommt er mit einer vom Alien Christopher zusammengesetzten Säure in Verbindung, die seine DNA verändert. „District 9“ weiterlesen

Treme

Jetzt ist es ja so. Nach dem Ende von „The Wire“ sitzt man da und glaubt keine Serie könne je wieder so gut werden. Was also tun? Genau das Falsche! Man sucht sich eine andere Serie des Machers von „The Wire“, David Simon. Dieser brachte nachdem Erfolg von „The Wire“ 2010 für HBO „Treme“ heraus. Bevor Sie jetzt versuchen ihr Wissen der englischen Sprache zu durchforsten, was denn nun „treme“ hieß (so wie ich es natürlich auch tat) sei erwähnt, dass es sich dabei um einen Stadtteil von New Orleans handelt. „Treme“ weiterlesen

Lucy

Ich gebe zu, ich hielt mal viel von Luc Besson. Als Teenager fand ich „Leon – Der Profi“ ziemlich gut und später konnte ich auch dem „Fünften Element“ etwas abgewinnen. Also warum nicht die Gelegenheit nutzen, um bei etwas ungenutzter Zeit „Lucy“ zu sehen, Bessons neuesten Film. Gleich vorweg, das Beste an Lucy ist seine Länge von 89min, denn viel länger ist dieser Schwachsinn kaum auszuhalten. Worum geht es? Lucy (Scarlett Johanssen) gerät in Taiwan in die Hände einer gewalttätigen Drogenmafia und wird gezwungen eine neue Droge zu schmuggeln, indem man ihr diese Droge in den Bauchraum einnäht. So weit, so brutal. Währenddessen hält Prof. Norman (Morgan Freeman) einen wichtigen Vortrag in Paris, über die Nutzung des menschlichen Gehirns. Dabei steht im Mittelpunkt, dass wir Menschen nur 10% unseres Gehirns nutzen und Prof. Norman spekuliert wie viel mehr möglich wäre, wenn man diese Effektivität auch nur geringfügig erhöhen würde. Und nun kommst: Lucy kann es, wenn auch nicht freiwillig. Denn ihr Bauchimplantat platzt und führt dazu, dass sich ihre Hirnkapazität auf 100% steigert. Jetzt will sie den Professor finden, um zu zeigen was sie alles kann. „Lucy“ weiterlesen

Daniel Kehlmann – F

Nachdem ich zweimal hintereinander an Büchern scheiterte (Le Clézios „Das Fieber“, das mir wieder mal zeigte das die Auswahl des Nobelkomitees nicht immer auch meine Wahl ist und an Christa Wolfs „Nachdenken über Christa T.“, über der bei mir ein Fluch liegt, denn schon zu Schulzeiten war ihre „Kassandra“ das am schwierigsten zu lesende Buch für mich und eine schmerzliche Erinnerung an meinen Deutsch-Grundkurs), wollte ich auf bewährte, aber intelligente Lektüre zurückgreifen. Was liege da näher als der mittlerweile schon ein Jahr alte, neue Kehlmann. „Daniel Kehlmann – F“ weiterlesen

Gone Girl

Man kann nicht immer nur Serien schauen, also ist es auch mal wieder an der Zeit sich den ein oder anderen Kinofilm anzusehen. So wie der momentan schon recht lange laufende Thriller „Gone Girl“ (dessen blöden deutschen Nebentitel „Das perfekte Opfer“ wir hier gleich vergessen möchten) von David Finscher. An ihrem 5. Hochzeitstag verschwindet Amy (Rosamund Pike)die Ehefrau von Nick Dunne (Ben Affleck). Schnell sieht es wie ein Verbrechen aus, nur taucht weder eine Lösegeldforderung, noch eine Leiche auf. Vielmehr zeigt sich, dass die eigentlich so perfekte Ehe der Dunns doch vielmehr kriselte als von außen angenommen. Damit gerät Nick ins Fadenkreuz der Ermittlungen von Detective Rhonda Boney (Kim Dickens). Nur seine Zwillingsschwester Margo (Carrie Coon) hält noch zu ihm, wenngleich auch sie über Nicks geheimes Leben erstaunt ist. „Gone Girl“ weiterlesen

The Wire – Die wichtigsten Charaktere

Anders als bei Filmen, bereiten Serien dem Zuseher eine Melancholie des Abschieds, wenn sie beendet sind. Dabei spielt natürlich die größte Rolle, wie sehr man sich an die Charakter der Serie gewöhnt hat, wie sehr man als Zuseher mit ihnen gelitten hat und wie sehr sie einem Fehlen werden. Wie bei den „Simpsons“ kennt man nach einer Weile die Figuren, die sich entwickeln, anders aber als bei den „Simpsons“ entreißt einem „The Wire“ auch diese, was einen zusätzlichen Realismus der Serie ausmacht. Im folgenden Sollen die wichtigsten Charaktere kurz vorgestellt werden:

„The Wire – Die wichtigsten Charaktere“ weiterlesen

The Wire – Gesamtbetrachtung

Nach 60 Folgen ist die abschließende Frage erlaubt, was für eine Serie ist „The Wire“ eigentlich? Sie scheint in kein wirkliches Raster zu passen. Man kann sich fürs Erste dieser Frage gut nähern durch die Feststellung was, „The Wire“ nicht ist. „The Wire – Gesamtbetrachtung“ weiterlesen

The Wire – 5.Staffel

Der in den USA nicht ganz unbekannte Kolumnist Joe Klein sagte auf die Feststellung das „The Wire“ nie den wichtigsten TV-Serien Preis gewonnen hatte, folgende bemerkenswerten Aussage: „The Wire hasn’t won an Emmy? The Wire should get the Nobel Prize for Literature!“ Man kann insbesondere den zweiten Satz vollkommen unterstützen, obwohl TV-Serien wohl nie – und vollkommen berechtigterweise – einen Literaturpreis gewinnen werden. Trotzdem ist der Vergleich treffend. „The Wire“ ist wie ein komplex verschachtelter Roman von 2.000 oder mehr Seiten Länge, der 5 Teile und 60 Kapitel hat und bei dem jeder Teil den vorhergehenden dekonstruiert und auf neue Wege führt (die FAZ berichtete 2010 sehr lesenswert über „The Wire“ als Serie, die wie ein Roman funktioniert, hier der Link). Trotzdem ist die Serie nicht wirklich schwer zu verstehen, man muss noch nicht mal dringend von Beginn an schauen, denn diese Komplexität bietet sich an, aber sie drängt sich niemals auf.
Im Artikel zur 1. Staffel habe ich davon berichtet das „The Wire“ von einigen Menschen zur besten je gezeigten TV-Serie gezählt wird. Blicke ich zurück auf großartige Serien wie: „Sopranos“, „Six Feet Under“ oder „Breaking Bad“ so muss ich feststellen, diesen Meinungen kann ich zustimmen. „The Wire“ ist eben noch ein bisschen besser, was vor allem daran liegt, dass diese Serie eine nie dagewesene Mischung, aus sich treu bleiben und sich neu erfinden hat, bei einem Realismus der so bisher nicht dargestellt wurde. Die Serie spricht aus dem Herzen des alltäglichen Lebens einer Stadt. „The Wire – 5.Staffel“ weiterlesen