Bernie

„Bernie“ ist eine amerikanische Komödie von Richard Linklater aus dem Jahr 2011. Da mich in letzter Zeit Matthew Mc Conaughey immer mehr begeistert, ich Jack Black schon immer sympathisch fand und Richard Linklater immer mal wieder hervorragende Filme rausbringt, sprach nichts dagegen nach zahlreichen Serien, auch mal wieder einen Film zu schauen.

Bernie (Jack Black) ist ein allseits populärer Typ in Carthage/Texas. Als Mitarbeiter einer Bestattungsfirma ist er Meister seiner Zunft. Seine Fürsorge gilt der ganzen Gemeinde. In der Kirche singt er, bei Musicalaufführungen im Ort führt er auch schon mal Regie und ist selbstredend immer als Schauspieler dabei und auch sonst genießt er bei den Einwohnern der Kleinstadt einen ausgezeichneten Ruf. Ganz im Gegenteil zu Marjorie Nugent (Shirley MacLaine), einer alten und reichen Witwe, die der Ruf einer Gewitterhexe vorauseilt, oder anders ausgedrückt, die auf einer öffentlichen Popularitätsskala genau am anderen Ende stehen würde als Bernie. Trotzdem freunden sich beide an und Bernie verbringt zunehmend mehr Zeit mit Majorie. Sie besuchen Museen, gehen ins Theater und unternehmen Reisen. Die anfänglichen Euphorie ebbt allerdings im Laufe der Jahre etwas ab, als Majorie mehr und mehr Besitz von Bernie ergreift und immer ungehinderter ihre Launen freien Lauf lässt, die sie nicht gerade als liebenswerte Person erscheinen lassen. Und so passiert es, dass aus einer freudigen Geschichte eine tragische Geschichte wird und Bezirksstaatsanwalt Danny Buck Davidson (Matthew Mc Conaughey) seine Arbeit aufnehmen muss.

Bernie ist nicht nur eine höchst amüsante, rabenschwarze Komödie mit hervorragenden Hauptdarstellern, es ist auch ein sehr gut gemachter Film. Das der Streifen von einem wahren Fall inspiriert wurde, wird damit zum Ausdruck gebracht, dass die Rahmenhandlung von Bewohnern des Ortes, in der Form einer Mockumentary kommentiert wird. Dadurch wird „Bernie“ auch zu einem Film über das rurale Texas. Doch bleibt die Handlung dabei nicht stehen, denn hier sind es gerade die vertauschten Rollen von Gut und Böse, die so sehr überspitzt werden, dass sich das Nachdenken über unser Gerechtigkeitsempfinden, über Justiz und Strafe und über Rationalität versus Emotionalität quasi von selbst beim Zuschauer einstellt. Das macht „Bernie“ zu einem wirklich äußerst sehenswerten Film.

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