Buba

Jahr: 2022 | Regie: Arne Feldhusen | Länge: 94min | Komödie

Karma, haben Sie sicherlich schon von gehört, geneigter Leser. Quasi; die Ausgeglichenheit von Gut und Böse auf dem eigenen Schicksalskonto des Lebens. Wann immer sie etwas tun, wird das bewertet und verrechnet. Sie haben etwas Böses gemacht (z.B. von den offenwarmen Plätzchen genascht, die erst abkühlen sollten) und schon schickt ihnen das Karma etwas, dass diese böse Tat abrechnet (sagen wir, mit Bauchschmerzen). Nicht ganz unentscheidend bei so einer Karma-Schicksals-Rechnung ist die subjektive Interpretation der eigenen Taten, damit diese auch auf irgendeiner Seite des Karmas verbucht werden können, denn was für die Einen eine unreflektierte Handlung ist, das ist für den Anderen ein böses Vergehen und für den Dritten vielleicht ein netter Spaß.

Jakob „Buba“ Otto (Bjarne Mädel) schleppt sich seit frühesten Teenager-Tagen damit herum, alles in seinem Leben auf Gut oder Böse bewerten und entsprechend gegenzurechnen zu müssen. Und das alles nur, weil er mal einen Ausflug mit seinen Eltern und seinem Bruder Dante (Georg Friedrich) schwänzte, um an einem Breakdance Wettbewerb teilzunehmen, in welchem er tatsächlich Leo diCaprio auf den 2.Platz verwies. „Größter Moment des Lebens“ war das für den jungen Jakob, aber er zahlte dafür, denn zu gleicher Stunde verloren seine Eltern bei einem Autounfall ihr Leben und nur der Bruder überlebte, der aber eine eigenwillige Sprachstörung davontrug. Seit diesen Tagen ist es Bubas Lebensmaxime, wann immer ihm etwas Gutes wieder fährt, wird er alsbald mit etwas Schlechtem dafür bezahlen müssen. Das lässt natürlich nur einen logischen Rückschluss zu, man füllt sein Konto mit Schlechtem an, damit dann das eventuell kommende Gute abbezahlt werden kann.

„Buba“ ist ein im August dieses Jahres auf Netflix veröffentlichter Film, der ein Prequel auf die ebenfalls von Regisseur Feldhusen stammende Serie „How to Sell Drugs Online (Fast)“ ist, die ich aber bisher noch nicht schaute (und die man auch nicht kennen muss, um den Film zu verstehen). Obwohl gern als Spielfilm tituliert, ist „Buba“ eine Komödie und eine sehr amüsante noch dazu. Das liegt an den vielen kleinen, manchmal idiotischen, aber zumeist wundervollen Ideen, welche der Film präsentiert und geradezu zelebriert. Wir erleben das wilde Leben der Kleinkriminalität, vom Klau von Überraschungseiern, bis zum Samenraub bei Zuchtpferden, wir erfahren, wie albanische Clans ihre Gefährlichkeit pimpen und stellen interessiert fest, an welchen Körperstellen Tätowierungen am meisten weh tun. Das Ganze wird wunderbar gespielt vom wie immer etwas unschuldig und trottelig auftretenden Bjarne Mädel, aber noch getoppt von Georg Friedrich, den ich für einen der weltbesten Schauspieler in Ausübung von Rollen krimineller Personen halte. Vielleicht ist das Ende des Filmes etwas überdreht, aber auch das hat seine kleinen Pointen. Amüsante und sehr kurzweilige Unterhaltung.

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