The Killing of a Sacred Deer

Jahr: 2017 | Regie: Giorgos Lanthimos | Drehbuch: Giorgos Lanthimos & Efthymis Filippou | Horror-Drama| Länge: 121min

Der Herzchirurg Steven Murphy (Colin Farrell) hat seit einiger Zeit einen neuen Freund. Nicht das er neue Freunde bräuchte. Er hat eine gut funktionierende Familie, seine Frau Anna (Nicole Kidman) ist ebenfalls Ärztin, die beiden Kinder Bob (Sunny Suljic) und Kim (Raffey Cassadi) zeigen sich wohlerzogen und das obwohl Kim schon in der Pubertät ist. Der neue Freund heißt Martin (Barry Keoghan), ist 16 Jahre alt und ist er Sohn eines ehemaligen Patienten von Steven. Dieser geht zweifellos Schuldgefühle und diese Schuld an Martin möchte er irgendwie wieder gut machen und auf Martins Wunsch hin, lässt Steven ihn näher an seine Familie heran. „The Killing of a Sacred Deer“ weiterlesen

The Favourite

Jahr: 2018 | Regie: Giorgos Lanthimos | Drehbuch: Deborah Davis, Tony McNamara | Historienfilm | Länge: 120min | Location: England

Es ist der Beginn des 18. Jahrhunderts und der spanische Erbfolgekrieg lässt die Armeen der europäischen Königshäuser in den Krieg ziehen. Die britische Monarchie wird von Queen Anne (Olivia Colman) angeführt, aber es ist ihre engste Vertraute Sarah Churchill, die Herzogin von Marlborough, (Rachel Weisz) die eigentlich über die Geschicke des Landes bestimmt, denn ihr Einfluss auf die Königin ist so groß, dass sie diese nach eigenem Gutdünken manipulieren kann. So scheitert auch Oppositionsführer Robert Harley (Nicholas Hoult) immer wieder mit seinem Bemühen, eine geplante Steuererhöhung zu verhindern, welche die Herzogin, ebenso wie die Regierung für die Weiterführung des Krieges beschließen wollen. Während im Palast trotzdem dem dekadenten Treiben nachgegangen wird, erreicht eine verarmte Cousine der Herzogin am Hof. Abigal Masham (Emma Stone) erbittet von Sarah eine Anstellung und kann sich schnell nach oben arbeiten bis hin zur Queen. „The Favourite“ weiterlesen

Wer singt da?

Originaltitel: „Quién te cantará?“ | Regie und Drehbuch: Carlos Vermut | Jahr: 2018 | Drama | Länge: 119min | Location: Andalusien

Lila Cassen (Najwa Nimri) ist eine legendäre Sängerin, die nach dem Tod ihrer Mutter vor 10 Jahren ihre Karriere beendete. Da die finanziellen Mittel aber langsam knapp werden plant, ihre Managerin Blanca (Carme Elias) eine Comeback-Tour. Doch ein Badeunfall führt zu einer Amnesie bei Lila, die sich an ihr Leben nicht mehr erinnern kann. Auf der Suche nach sich selbst, sieht sie ein Karaoke-Video einer ihrer Lieder, gesungen von Violeta (Eva Llorach), einem, vielleicht dem, größten Fan von Lila. Violeta wiederum arbeitet in einer Bar, doch ihr scheinbar größtes Problem ist die 23-jährige Tochter Marta (Natalia de Molina), deren Wutausbrüche (selbst-) zerstörerische Dimensionen annehmen, die dringend behandelt werden müssten. „Wer singt da?“ weiterlesen

7 Psychos

Jahr: 2012 | Komödie | Drehbuch & Regie: Martin McDonagh | Originaltitel: Seven Psychopaths | Location: Los Angeles

Drehbuchautor Marty (Colin Farrell) hat einen Titel für sein neuestes Werk. „Seven Psychopaths“ soll es heißen. Leider war es das aber schon, denn außer der Überschrift hat Marty leider keine weiteren Ideen. Glücklicherweise ist da sein bester Freund Billy (Sam Rockwell), der ihn mit Geschichten über Psychopathen füttert, die Marty inspirieren sollen und sogar eine Anzeige schaltet, auf die sich der Serienmörder Zachariah (Tom Waits) meldet. Billy verdient derweil seinen Unterhalt mit der Entführung von Hunden, die sein Kumpel Hans (Christopher Walken) den überglücklichen und gute Belohnung zahlenden Herrchen zurückbringt. Doch da ist auch Gangsterboss Charlie (Woody Harrelson) der seinen Shih Tzu über alles liebt. „7 Psychos“ weiterlesen

The Nice Guys

Jahr: 2016 | Regie & Drehbuch: Shane Black | Neo-Noir Filmkomödie | Länge: 116min | Location: Los Angeles 1977

Das Privatdetektivwesen ist Ende der 1970er Jahre in einer wirtschaftlichen Schwächephase. Holland March (Ryan Gossling), dessen detektivisches Niveau zwischen den Polen Genie und Wahnsinn pendelt, mit einer stärkeren Anziehung für Erstgenanntes, nimmt Aufträge an deren Seriosität von vornherein bezweifelt werden kann. So wie die Suche einer fast erblindeten älteren Dame, die ihre Nichte zwei Tage nach deren Tod gesehen haben möchte. Jackson Healy (Russell Crowe) muss noch deprimierender Arbeiten annehmen und vermöbelt Männer, die versuchen mit nicht volljährigen Mädchen anzubandeln. So führt in seine Spur zu March, denn dieser sucht gerade die nicht-volljährige Nichte der alten Dame und schnell stellt sich heraus, dass die Suche nach der ominösen Amalia (Margaret Qualley) komplizierter, verwickelter und vor allem gefährlicher ist, als man das erwarten könnte. Zu allem Überfluss mengt sich in die Detektivarbeit der beiden auch noch March ebenso nicht-volljährige Tochter Holly (Angourie Rice) ein. „The Nice Guys“ weiterlesen

In den Gängen

Jahr: 2018 | Melodram | Regie: Thomas Stuber | Drehbuch: Thomas Stuber, Clemens Meyer | Länge: 120min | Location: Großmarkt

Irgendwo zwischen Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt liegt ein Großmarkt, direkt an der Fernverkehrsstraße. Wie jeder Einkaufsort ist er voller Träume, doch „In den Gängen“ erzählt uns von den Träumen und dem Leben der Beschäftigten des Großmarktes, nicht von denen seiner Kunden. Christian (Franz Rogowski) kommt als Frischling in den Markt und wird in die Getränkeabteilung von Bruno (Peter Kurth) angeleitet. Er erweist sich als guter Mentor des neuen Angestellten, welcher lieber kein Wort zu viel sagt und nicht unbedingt zu den aufnahmeschnellsten Mitarbeitern des Jahres gehört, aber seine Arbeit sehr solide macht und ein guter Kollege ist. Wenn Christian Marion (Sandra Hüller) sieht, die in der Süßwarenabteilung arbeitet, hört er immer das Rauschen des Meeres, was ein untrügliches Zeichen für Sympathie ist. Die Tage vergehen, die Kunden kommen und gehen und die Fernlaster kreuzen um den Markt am Rande der Stadt und schnell steht fest, dass der Großmarkt mehr als ein Arbeitsumfeld ist, er ist eine Familie, eine Bindung, ein Halt und vielleicht mehr das wahre Leben, als das was die Mitarbeiter zu Hause leben. „In den Gängen“ weiterlesen

Under the Silver Lake

Jahr: 2018 | Regie und Drehbuch: David Robert Mitchell | Neo-Noir-Thriller | Länge: 139min | Location: Los Angeles

Sam‘s (Andrew Garfield) Tag besteht im Abmatten auf dem Balkon, wo sich gute Aussichten auf den Innenhof der Wohnanlage mit Pool bieten. Dort erscheint die neue und attraktive Mitbewohnerin Sarah (Riley Keough), die Andrews Aufmerksamkeit erregt. Doch schon am nächsten Tag ist Sarah verschwunden, was Andrew mehr beunruhigt, als die Tatsache das er seine Miete nicht zahlen kann und vorm Rauswurf aus seinem Apartment steht. Sam beginnt statt nach Geld, nach Sarah zu suchen und gerät in eine geheimnisvolle Welt von Filmen, Schauspielern, Musik, die ihm alle versteckte Zeichen geben und auf ein mysteriöses Geheimnis verweisen, dass nur wenige Menschen wissen sollen. „Under the Silver Lake“ weiterlesen

Time Share

Jahr: 2018 | Originaltitel: „Tiempo compartido“ | Regie: Sebastián Hofmann | Drama | Länge: 96min | Location: ein Ferienressort in Mexiko

Die Algorithmen des Internets sind nur schwer zu ergründen und sie sind gleichfalls wirkmächtig. Netflix beispielsweise, bemüßigt sich mir ständig neue Filme und Serien anzubieten, über deren Konsum ich doch mal dringend nachdenken sollte. So lief mir das Thumbnail des Filmplakates zu „Time Share“ über meine netflix-Suchleiste (und ich frage mich warum, vielleicht weil ich gerade vorher erst einen mexikanischen Film mit „Roma“ sah?). Da der Titel und das Thumbnail vielversprechend aussahen, habe ich daraufgeklickt (vielleicht auch aus anderen Gründen, die gegebenfalls der Algorithmus besser erkennen kann als ich selbst).

Pedro (Luis Gerado Méndez) hat für sich und seine Familie einen kostengünstigen und vielversprechenden Urlaub in einem Ressort erworben, der sich jedoch als weniger erholsam herausstellt als insbesondere von ihm erhofft, da die Angestellten des Ressort nicht nachlassen ein Time Share Angebot aufzuschwatzen. Der zum Personal gehörende Andres wiederum (Miguel Rodarte), verlor vor 5 Jahren seinen Sohn und hat sich seitdem von diesem Schock nicht mehr erholt. Fast zum Geist geworden arbeitet er noch in der Wäsche- und Putzabteilung des Ressorts, das seit neuestem andere Besitzer hat, die von Tom (RJ Mitte) vertreten werden. „Time Share“ weiterlesen

Roma

Jahr: 2018 | Drehbuch und Regie: Alfonso Cuarón | Filmdrama | Länge: 135min | Location: Mexiko-Stadt

Mexiko-Stadt ist eine der größten Städte der Welt und es wäre falsch anzunehmen, die Stadt wäre ein einziger Slum. Im Stadtteil Roma jedenfalls wohnt eine bürgerliche obere Mittelschicht, der es im Jahr 1970 nicht wirklich schlecht geht. Sra. Sofía Antonio (Marina de Tavira) managet den Haushalt eines durchaus repräsentablen Stadthauses mit vier Kindern und der Großmutter, da ihr Mann Dr. Antonio (Fernando Gradiaga) selten zu Hause verweilt und lieber Kongresse besucht. Unterstützt wird Sofía von zwei Haushälterinnen. Beide sind mexikanische Ureinwohnerinnen und wenn man ehrlich ist, schmeißen eigentlich sie den Haushalt. Insbesondere Cleo (Yalitza Aparicio) wird von den Kindern sehr geliebt und ist zum Teil der Familie geworden. In ihrer äußerst begrenzten Freizeit geht sie gern ins Kino und lernt dabei den jungen Kampfkunstbegeisterten Fermín (Jorge Antonio Guerrero) kennen. „Roma“ weiterlesen

Passengers

Jahr: 2016 | Regie: Morton Tyldum | Drehbuch: John Spaiths | Science-Fiction-Romanze | Länge: 116min | Location: ein Raumschiff

Wirklich selten habe ich einen Film gesehen, der so viel Potential an Erzählung mitbringt und so katastrophal wenig daraus macht, wie„Passangers“. Es ist erschütternd, wie platt dieser Streifen, der wirkliche große Themen wie Einsamkeit, menschliche Beziehungen, Lebensentwürfe und Liebe verhandeln möchte auf simple Klischees und Labels runter handelt wird und immer dort abbricht, wo der Film spannend hätte sein können. So bleibt eine romantische Schnulze übrig mit einige Action-Elementen, die weder spannend ist,noch witzig, noch irgendetwas aussagt, sondern deren „Happy-End“ der eigentliche Anfang eines guten Filmes hätte sein können. „Passengers“ ist leider ein Romatikprodukt Hollywoods das durch und durch nur Mittelmaß ist.Traurig –  ja fast schon wütend – macht einen dabei zu sehen, welch großes Potential dieser Film hätte und wie gnadenlos Komplexität, Spannung und Erkenntnis hier zugunsten von Einfachheit,platter Erzählung und Happy-End ersetzt werden. Ganz ärgerlich mittelmäßiges Kino!      

„Passengers“ weiterlesen