Better Call Saul – Staffel 2

Die 2.Staffel von „Better Call Saul“ beim Prequel von „Breaking Bad“ lädt uns wieder ein, das Leben des Anwalts Saul Goodman zu betrachten. Wie auch schon in der ersten Staffel gibt es den Namen Saul Goodman noch gar nicht, denn es handelt sich um Jimmy McGill (Ben Odenkirk), der sein Glück als Anwalt versucht. Aber wie auch bei „Breaking Bad“ ist auch diese Serie eine Geschichte des Verfalls, oder vielleicht besser eine Geschichte die die Wege in die Abgründe des menschlichen Seins verdeutlicht. Der größte Unterschied zu Breaking bad bleibt die Geschwindigkeit. Während in letztgenannter Serie der Abstieg und die Verwegenheit des Absturzes geradezu atemberaubend schnell von statten geht, ist es bei Better Call Saul eher der langsame Weg nach unten. „Better Call Saul – Staffel 2“ weiterlesen

Braunschlag

Mein Kollege bezeichnet faszinierende Dinge, die er im Internet findet, gern als Perlen und seit es die Seite „Perlentaucher“ gibt, glaube ich, dass dies ein allgemein gebräuchlicher Ausdruck dafür ist. Nun ist es so, dass auch ich auf eine Perle gestoßen bin. Geschehen in meiner Internet-Videothek, als ich etwas sinnentleert rumklickte und auf die österreichische Mini-Serie „Braunschlag“ aus dem Jahr 2012 traf und beim Lesen des Titels, dies für ein Nazi-Drama hielt. Dem ist aber ganz und gar nicht so, vielmehr ist es neben, „Mord mit Aussicht“ das beste deutschsprachige TV-Produkt der letzten Jahre. „Braunschlag“ weiterlesen

Fargo – Staffel 2

Die erste Staffel der Mini-Serie „Fargo“ habe ich Ihnen ja bereits zu Beginn des Jahres vorgestellt. Gestern endete die 2.Staffel, die man bei netflix seit dem 14.Oktober im wöchentlichen Turnus sehen konnte. Wie für eine Mini-Serie üblich, mit einem abgeschlossenen Handlungsrahmen und einer nur für diesen, engagierten Schauspielercrew. Schon die erste Staffel, der von den Coen-Brüdern produzierten Serie, setze hohe Maßstäbe. Diese jedoch wurden fast pulverisiert, denn Staffel zwei setzt einen neuen Gradmesser im Bereich Mini-Serien im Krimiformat. „Fargo – Staffel 2“ weiterlesen

Boardwalk Empire

In den letzten Monaten habe ich mich etwas schwer getan mit Serien. Irgendwie hat es nie so recht gepasst. Die zweite Staffel von „House of Cards“ wurde irgendwie immer durchsichtiger in ihrer Struktur, weshalb ich erst mal aufhörte, mich darum zu bemühen. Dann schaute ich in eine britische Serie namens „Derek“ rein, die zweifellos sehr sehenswerte Ansätze hat, denn eine Dramedy über ein Altersheim sieht man nicht alle Tage, aber die auch so simpel aufgebaut war, dass man die nächste Szene immer schon im Voraus erahnen konnte.

Also zurück zu einstmals angefixten Sachen. Kurz bevor ich watchever
zugunsten von netflix aufgab, lief dort für sehr kurze Zeit „Boardwalk Empire“. Den Piloten fand ich ganz spannend, also bemühte ich mich um die 1.Staffel, die recht kostengünstig im Einzelhandel zu finden war. „Boardwalk Empire“ weiterlesen

True Detective – Staffel 1

Es gibt Serien, die möchte man sofort nach dem Ende nochmal schauen. So auch die erste Staffel von „True Detective“. Das hat zwei Gründe, erstens viel es mir etwas schwer Matthew McConaughey im „texanischen“ Original zu verstehen, zweitens ist die Serie ein acht Folgen langes, filmisches Meisterwerk.

Bei „True Detective“ haben wir es mit einer Mini-Serie zu tun, die man genauso gut also als achtstündigen Film bezeichnen könnte. Verantwortlich waren der Drehbuchautor Nick Pizzolatto und Regisseur Cary Joji Fukunaga.

Ein Fall aus dem Jahr 1995 wird wieder aufgerollt. Ein Ritualmord wurde an der Prostituierten Dora Kelly Lange verübt. Die beiden Polizisten Rust Cohle (Matthew McConaughey) und Martin Hart (Woody Harrelson), die damals für den Fall eingeteilt waren, könnten unterschiedlicher nicht sein. Cohle ist intelligent, arrogant und ein Misanthrop erster Güte, während Hart ein Familienmensch ist, der seine Vaterrolle sehr wichtig nimmt, allerdings vor immer größere Probleme mit seiner Frau Maggie (Michelle Monaghan) tritt, aber im Allgemeinen mit Menschen ganz gut zu Recht kommt.
Die Serie handelt von der Aufklärung dieses Mordfalles aus der heutigen Rückschau, denn der Erzählrahmen spielt im Jahr 2012, als die beiden Detectives Maynard Gilbough (Michael Potts) und Thomas Papania (Tory Kittles) die Ermittlungen wieder aufnehmen und die damaligen Detectives zu Interviews einladen, allerdings unter der Warte, dass das Verhalten von Rust Cohle in den letzten Jahren einige Rätsel aufgab. „True Detective – Staffel 1“ weiterlesen

Unbreakable Kimmy Schmidt

Wirklich witzige Comedyserien können sich Sägewerkmitarbeiter an einer Hand abzählen. Da ist es schön, dass die amerikanische Komödiantin Tina Fey, ihre neue Serie an Netflix verkaufte, wo sie seit dem 6.März zu sehen ist. Fey, die einige sicherlich auch als Erfinderin und Hauptdarstellerin der wunderbaren Serie „30 Rock“ kennen, lieferte für „Unbreakable Kimmy Schmidt“ die Idee und leitete die Produktion.

Wie der Name sagt, steht Kimmy Schmidt (Ellie Kemper) im Mittelpunkt der Handlung. Gemeinsam mit drei anderen Frauen wurde sie 15 Jahre lang in einem Bunker von einem den Weltuntergang vorhersagenden Priester gefangen gehalten. Nach ihrer Befreiung beschließt Kimmy, ihr Leben in New York neu zu beginnen. Dort wohnt sie in einer WG mit dem eher glücklosen Musical-Darsteller Titus Andromedon (Tituss Burgess) und bekommt einen Job als Mädchen für alles bei der Millionärsgattin Jacqueline Voorhes (Jane Krakowski). „Unbreakable Kimmy Schmidt“ weiterlesen

Better Call Saul

DVDs und Internetvideotheken verwässern das Aktualitätsproblem bei Serien ungemein. Musste man früher an jedem Wochentag zur gleichen Uhrzeit seinen Fernseher einschalten, so kann man heute erst Jahre später eine Serie für sich entdecken und innerhalb von Wochen, Handlungen, die auf viele Staffeln ausgelegt waren, konsumieren. Deshalb lesen Sie auf diesem Blog zumeist über höchst inaktuelle Serien, die teilweise schon jahrelang abgedreht sind, bevor hier auch nur ein Wort über sie geschrieben wird.

Das soll jetzt geändert werden. Grund dafür ist ein spannendes Spin-Off (also einer Serie, die die Handlung einiger Charaktere anderer Serien aufnimmt), dass seit Anfang des Jahres jeden Dienstag auf netflix veröffentlicht wird und insgesamt zehn Folgen beinhaltet. Gemeint ist „Better Call Saul“. Eine Serie, um den umtriebigen Anwalt Saul Goodman, den der geneigte „Breaking Bad“ Zuseher schon kennt. Da letztgenannte Serie den dort schon recht dubiosen Charakter von Saul Goodman (Bob Odenkirk) in einige Unannehmlichkeiten stürzt, erleben wir bei „Better Call Saul“ eine Art Prequel, dass die Genese des Anwalts beleuchtet.   „Better Call Saul“ weiterlesen

House of Cards

Wenn man bei der Internetvideothek netflix ist, dann kann man sich eine „Original netlix Serie“ ansehen, die noch dazu hochgelobt wurde und mit Kevin Spacey einen Hauptdarsteller hat, der in so vielen Hollywood-Produktionen überzeugte, das er als einer der Größten der Branche gilt. Also Staffel eins angeklickt und play.

Francis „Frank“ Underwood (Kevin Spacey) ist ein altgedienter Politiker in Washington, der schon jahrelang für seine Partei, die Demokraten, arbeitet und dafür Sorge trägt, dass das „Teamplay“ in seiner Partei funktioniert, oder anders gesagt: das alle so abstimmen, wie die Parteilinie es vorgibt. Nachdem Garrett Walker (Michael Gill) zum neuen Präsidenten für die Demokraten gewählt und Underwood der Außenministerposten versprochen wurde, wird diese Abmachung gebrochen. Frank soll weiterhin die Mehrheiten organisieren. Fraglos ist das für ihn eine Enttäuschung, denn sein politischer Aufstieg scheint beendet. Er beschließt auf anderen Wegen weiter nach oben zu kommen. Als erstes baut er sich eine Vertraute bei der Presse auf, die schnell aufsteigende Zoe Barnes (Kate Mara), welche die kleinen und großen Indiskretionen in Franks Interesse öffentlich machen soll. Mit Peter Russo (Corey Stoll) findet sich ein Abgeordneter, der so sehr unter seiner Alkoholsucht und dem Hang Frauen nachzusteigen abgelenkt ist, dass er zu einem nützlichen Werkzeug für Frank umgebaut werden kann. Dabei an seiner Seite steht immer Doug Stamper (Michael Kelly), Franks Stabschef, der die schmutzigen Tricks in der Hauptstadt kennt und anwendet, Franks loyaler Mann fürs Grobe. Nicht zu vergessen wäre Franks Frau Claire (Robin Wright), die eine Wohltätigkeitsinstitutionen leitet, dies aber alles andere als mit rein wohltätigen Absichten. „House of Cards“ weiterlesen

Mord mit Aussicht

Leider zu selten, kann ich von einer hervorragenden deutschen Serie berichten. „Mord mit Aussicht“ ist so ein Ausnahmefall. Das ich erst durch meine Internetvideothek mit der Serie vertraut wurde ist nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass die Ausstrahlung der Serie in der ARD gern mit meinen Fußballzeiten kollidierte, denn gehört von der ziemlich hohen Qualität hatte ich schon vorher. Wenn ich mich recht erinnere, verließen sogar mal meine Tante und mein Onkel eine Familienveranstaltung sehr pünktlich, um rechtzeitig für eine Ausstrahlung der Sendung zu Hause zu sein (aber ganz sicher darüber bin ich nicht).

Da die Serie sehr hohe Einschaltquoten genoss und allgemein sehr gefeiert wurde, werden die meisten schon wissen worum es bei „Mord mit Aussicht“ geht. Deshalb hier nur kurz. Im Mittelpunkt steht die Großstädterin Sophie Haas (Caroline Peters), die in die Eifel versetzt wird. Das dies die tiefste Provinz ist, die man sich vorstellen kann, suggeriert dann auch der Name des Dörfchen in welchem Frau Haas ihren Dienst antreten muss, nämlich Hengasch, ganz in der Nähe der Kreisstadt Liebernich. Und wäre die Eifel nur so schön, wie sie nun mal ist, wäre alles auch halb so schlimm, aber hier Leben auch Menschen, die für einen Großstädter wie Sophie Haas recht ungewöhnlich sind. So wie ihre Kollegen auf der neuen Dienststelle. Da ist Polizeiobermeister Schäffer (Bjarne Mädel), der zwar ein gutes Herz hat, aber eine Mischung aus Provinzwachtmeister und mäßig begabten Kriminalisten ist und dadurch keine große Hilfe darstellt, wenn es um das Lösen von Fällen im Ort geht. Und spätestens hier wird es wirklich bitter, denn in Hengasch passiert einfach mal nichts. Der letzte Mord ist Jahre zurück, so dass sich auch die junge Polizeimeisterin Bärbel Schmied (Meike Droste) kaum daran erinnern kann. Doch mit Sophie Haas wird einiges anders. Zum einen schon mal dadurch, dass neu auftauchende Todesfälle genauer untersucht werden, auch wenn der ansässige Arzt Dr.Bechermann (Patrick Heyn) bei jedem neuen Toten nur zu gern auf Herzinfarkt tippt. Und siehe da, hinter dem ein oder anderen vermuteten natürlichen Tod, steckt doch ein Mord. Das passt nun gar nicht Hans Zielonka (Michael Hanemann), dem ehemaligen Polizeichef des Ortes, wird man doch den Verdacht nicht los, seine Aufklärungsarbeit der letzten Jahrzehnte war nicht frei von kapitalen Schnitzern. Zum anderen findet Sophie Haas sich in einem sehr dörflichen Gepräge wieder, deren Informationszentrale Schäffers Frau Heike (Petra Kleinert), gern auch „Muschi“ genannt, ist, welche quasi als Bild-Zeitungsersatz die Rolle der Gerüchtestreuerin einnimmt. „Mord mit Aussicht“ weiterlesen

Fargo

Um die Jahreswende hielt ich es für Zeit, meine Internetvideothek zu wechseln. Das Angebot der „immerseh“ Einrichtung erschien mir nicht mehr reichhaltig genug, zumal die einzig wirklich interessante Serie, die noch auf meiner Wunschliste stand, „Boardwalk Empire“ aus dem Programm genommen wurde. Also flux gewechselt zu einem amerikanischen Anbieter ähnlichem Namens im Netz, der sogar eigene Serien produzieren lässt.

„Fargo“ gehört zwar nicht zu diesen Eigenproduktionen (sondern wurde für die Fox-Tochter FX produziert), wird aber deutschlandexklusiv auf netflix (damit hätten wir den Namen meiner neuen Online-Videothek auch gleich genannt) gezeigt, also nicht in einem Fernsehsender, sondern gleich im Netz. Das soll aber nichts über die Qualität aussagen, wissen wir doch, das 1. wirklich gute Fernsehserien im öffentlichen deutschen TV eher mitleidig behandelt werden und 2., das die Zukunft der Serie gar nicht mal unbedingt nur im Fernsehen liegen muss, sondern genauso gut im Internet. „Fargo“ weiterlesen