Jetzt ist es schon wieder passiert. Ich habe mir tatsächlich wieder einen Film angeschaut, den ich als Buch schon kannte. Die mittlerweile vierte Verfilmung der von mir verehrten Brenner-Krimi Reihe ist in den Kinos. Das Trio Haas (Autor der Brenner Krimis), Murnberger (Regisseur) und Hader (Hauptdarsteller) haben sich zusammengesetzt und den wirklich wunderbaren Roman „Das ewige Leben“ in eine filmische Form gegossen.
Der Brenner (Wolfgang Hader) hat eine schlechte berufliche Phase, was die Frau vom Arbeitsamt als großzügigen Euphemismus beschreibt, denn Brenner ist am Boden der kapitalistischen Gesellschaft angekommen und besitzt rein gar nichts mehr. Jedoch erinnert er sich, dass er ein Haus in seiner Heimat Graz sein eigen nennen kann, was er dann folgerichtig aufsucht. Leider ist dieses in weniger erbauendem Zustand und von außen ungefähr in der Verfassung wie der Brenner selbst. Um die Barbestände zu füllen, entschließt er sich, seine alte Pistole zu verkaufen und sucht daher seinen alten Kumpel Köck (Roland Düringer) auf. Dieser kontaktiert einen weiteren alten Freund, den mittlerweile zum Polizeichef aufgestiegenen Aschenbrenner (Tobias Moretti). Alle drei waren Ende der 1970er befreundet und erlebten manches Abenteuer miteinander.
Brenner wacht etwas später im Krankenhaus auf und soll sich in den Kopf geschossen haben, was er aber nicht glauben kann, weil er vom eigenen Suizid (oder der Selbstverletzung) nicht viel hält. Als potentieller Selbstmordkandidat deklariert, hilft ihm die Psychologin Dr. Irrsiegler (Nora von Waldstätten) weiter.
„Das ewige Leben“ ist eine schwarzhumorige Milieustudie, die teilweise sehr schöne Bilder und witzige Dialoge aufweist, die aber an einigen Stellen etwas zu lang ist und deren Story holprig erzählt, sowie teilweise zusammengesetzt wirkt. Die Figur des abgehalfterten Brenners gelingt Wolfgang Hader wunderbar, aber schon bei Dr.Irrsiegler, die erstaunlicherweise keinen Dialekt spricht (und mir fällt kein Grund auf, warum sie dies nicht tun sollte), stellen sich Fragen. So erhält der Zuschauer auf der einen Seite einen teilweise schön anzusehenden Film, der aber tatsächlich über einige Mängel verfügt. Wer jedoch schon einige Filme der Brenner Reihe sah, der wird diese verschmerzen können. Anders als das Buch, das wohl das Beste der Reihe ist, fällt der Film hinter seinen drei anderen Teilen zurück.