Jahr: 2024 | Regie & Drehbuch: Dennis Villenueve | Science-Fiction | 166 Minuten
Wenn man etwas zum zweiten Mal tut, kann man schon fast von einer Tradition sprechen. Vor rund anderthalb Jahren saß ich auf dem Sofa eines Freundes und schaute mit ihm gemeinsam die Neuverfilmung von „Dune“ an. Nun ergab es sich beim neuesten, meiner halbjährig durchgeführten, Besuche in der weiten Schönheit Norddeutschlands, dass ich darauf hinwies, dass Teil 2 seit längerer Zeit in den Lichtspielhäusern der Republik gespielt wurde (und mein Freund bereits eines dieser aufgesucht hatte, um besagten Teil zu sehen) und er darauf rückverwies, dass sein Streaming-Anbieter Teil 2 schon ins Programm aufgenommen habe und er wie schon bei Teil 1 überhaupt kein Problem damit habe, ganz im Gegenteil, es ihm sogar eine große Freude wäre, „Dune: Part Two“ mit mir am heimischen Empfangsgerät, gemütlich vom Sofa aus, nochmals zu studieren. Ein guter Plan, wie ich fand!
An dieser Stelle teile ich ihnen, geneigter Leser, normalerweise kurz den Inhalt des Filmes mit. Aber tatsächlich habe ich beim hervorragenden Podcast „Die sogenannte Gegenwart“ eine sehr erkenntnisreiche Folge über Dune gefunden, welche den Inhalt sowohl des ersten als auch des zweiten Films viel besser zusammenfasst, als ich dies je könnte. Deshalb hier eine Hörempfehlung: https://www.zeit.de/kultur/2024-09/science-fiction-dune-feuilleton-podcast
Diskutiert wird im Podcast die spannende Frage, ob eTimos bei „Dune: Part Two“ um eine Fantasy, oder Science Fiction Film dreht und es wird tief ins Universum von Dune eingetaucht, so tief, dass man als nicht-Fan und eher einmaliger Filmzuschauer viele Zusammenhänge erst dadurch versteht.
Deshalb ist es fast vermessen, diesen fundierten Ausführungen viel Eigenes beizufügen. Vielleicht nur so viel, Villenueves zweites gewaltige Epos des ersten Romans der Dune-Reihe von Frank Herbert hat viel, was einen Blockbuster ausmacht; gewaltige Bilder mit der Inszenierung ebensolcher Schlachten, ein breitgefächertes Staraufgebot und eine Handlung, die sowohl Saga-Experten als auch vermeintliche Einsteiger abholt. Man könnte bei dieser zwei Themenschwerpunkte herausarbeiten, die Villeneuve erzählen möchte, zum einen eine Art von Religionskritik und zum anderen eine Frage der Moralität der Macht. Für einen Hollywood-Blockbuster nicht untypisch, gelingt hier keine wirklich tiefe Reflektion dieser Themen, auch wenn die Erzählung versucht, ab und an das Tempo zu wechseln und zwischen gewaltigen Schlachten auch lese Töne zu bringen. Die Stärken des Films liegen eher wieder in der Optik, diesmal im Outfit einer Wüstenfuchs Expedition daherkommend. Letztendlich muss man aber einen gewissen Nerv für solche Science-Fiction Welten haben, um Dune etwas abgewinnen zu können. Und da ich einen gewissen Nerv dafür mein eigen schätze, freue ich mich bereits irgendwann in den nächsten Jahren wieder auf dem Sofa meines Freundes zu sitzen und mir Teil 3 der Saga mit ihm anzuschauen, der allerdings noch gedreht werden muss.