Den letzten Film, den ich auf meiner alten Online Videothek sah, bevor das Abo auslief, war gleichzeitig einer der besten Filme der letzten Monate. „Francis Ha“ ist ein amerikanischer Independent Film aus dem Jahr 2012 von Noah Baumbach, den man vielleicht aus Filmen wie „Greenberg“ (muss ich mir mal ansehen) oder „Life Aquatic“ (als Drehbuchautor) kennt. Frances Halladay (Greta Gerwing) kommt aus Sacramento und macht eine Tanzausbildung in New York, wobei sie zur Finanzierung der Ausbildung kleinere Jobs annimmt und in einer WG mit ihrer Freundin Sophie (Mickey Sumner) lebt. Der Film begleitet Frances durch die ihre Verhältnisse zu Männern, die Höhen und Tiefen der Beziehung zu ihrer besten Freundin Sophie und ihrem beruflichen Werdegang, der nicht unbedingt zwei Stufen auf einmal auf der Karriereleiter nimmt. Der Aufhänger der Handlung ist aber die Wohnungssuche von Frances, die sie immer wieder mit interessanten, ungewöhnlichen und manchmal auch unsympathischen Menschen zusammenbringt.
Baumbach gelingt ein wirklich wunderschöner Film über das Erwachsenwerden, über den Versuch jung zu bleiben (oder aber auch das Gefühl zu haben den Anschluss zu verlieren), wenn alle anderen älter und reifer werden, über das auf den eigenen Beinen stehen oder auch nur über das Leben im Alltag einer teuren, aber aufregenden Stadt wie New York. Greta Gerwing spielt dabei die hinreißend liebenswerte Frances ganz wundervoll, wobei auch alle anderen Rollen so besetzt sind, dass das Lebensgefühl der Suche nachdem was man ist und nach dem was man werden will, wirklich sehr passend rüberkommt. Ein wirklich sehr schöner Film über Menschen in ihren 20ern, der aber für alle Zuschaueraltersschichten äußerst zu empfehlen ist.