Jahr: 2019 | Regie & Drehbuch: Jonas Trueba | Spielfilm | Länge: 125 min | Location: Madrid
Eva (Itsaso Arana) ist eine 33-jährige Madrilenin, welche die erste Hälfte des Augusts übergangsweise in einer Wohnung eines Bekannten wohnt, da dieser in die Ferien fährt. Eva will diese Tage nutzen, um Ihr Leben oder besser ihre Zukunft zu finden. Damit ist auch schon ganz grob der Plot von Jonas Truebas Spielfilm „La Virgen de agosto“ (deutsch: die Jungfrau des Augustes) beschrieben.
Die Stärken dies Selbstfindungsfilmes liegen vor allem in der atmosphärisch sehr schön gemachten Stimmung der ersten zwei Wochen des Augustes in Madrid. Einer Stadt, die in der Hitze zerfließt und die in diesen Tagen so leer ist, wie sonst nie im Jahr, weil gefühlt alle Madrilenen im Urlaub sind. Diese Atmosphäre wird im Zusammenhang mit mehreren Volksfesten von Stadtteilen Madrids beschrieben und steigert sich bis zum 15.August, dem Tag Maria Himmelfahrts (netterweise wurde der Film ab dem 15. August 2019 in die Kinos Spaniens gebracht). Der Film ist als Selbstfindungstrip einer jungen Frau manchmal etwas gekünstelt und teilweise etwas langatmig, er hat aber ein sehr charmantes Ende. Besser funktioniert er als Porträt Madrids im August, wenn die spanische Hauptstadt eine scheinbar andere Stadt wird, in welcher die Hektik der Madrilenen, der Glut der Sonne Platz gemacht hat, man den ganzen Tag ein schattiges Plätzchen sucht und am Abend, wenn die Temperaturen langsam in den Bereich der Erträglichen sinken, zu neuem Leben erwacht. Und damit ist „La Virgen de agosto“ ein durchaus sehenswerter Sommerfilm.