Moonlight

Im Kino über den Wolken gab es diesmal, neben dem obligatorischen Streifen mit Greta Gerwig, für die LAN scheinbar ein Faible (wahrscheinlich zu Recht) hat, jede Menge Oscar-prämierte Filme. Darunter auch „Moonlight“, der dieses Jahr den Preis des besten Filmes gewonnen hat (was begleitet war mit einem kaum zu vergessenen und höchst amüsanten Fehler bei der Preisverleihung, der aufzeigt, dass auch Berateragenturen mit simplen Briefumschlagzuweisungen Probleme bekommen können).

„Moonlight“ besteht aus drei Teilen, die ebenso gut als Kurzfilme funktionieren würden. Sie erzählen in chronologischer Abfolge aus dem Leben Chirons, eines Jungen der in den nicht-touristischen Teil von Miami groß wird. Als neunjähriger Junge (Ashton Sanders) machen ihn andere Jungs das Leben schwer. Jedoch findet er in Juan (Mahershala Ali) einen väterlichen Mentor, der ihm zeigt auf was man im Leben achten muss. Weniger auf ihr Leben achtet Chrions Mutter (Naomi Harris), die immer stärker in den Sumpf ihrer Drogenabhängigkeit abrutscht.
Der Teenager Chiron (Alex R. Hibbert) fristet das Dasein eines Ausgesetzen in seiner Highschool Klasse. Der dünne und etwas unbeholfene Junge wird immer wieder zum Opfer von psychischer und physischer Gewalt und sein einziger Lichtblick ist sein Freund Kevin (Jharrel Jerome).
Als junger Erwachsener (Trevante Rhodes) lebt Chiron in Atlanta. Er ist jetzt ein muskelbepackter Gangster geworden, doch seine Augen verraten immer noch die Unsicherheit, die in ihm steckt. Nach vielen Jahren kehrt er nach Miami heim und freut sich Kevin (André Holland) wieder zu sehen.

Tatsächlich ist Moonlight ein beeindruckender Film und das nicht nur, weil seine drei Geschichten sich sehr gut zu einer Gesamten fügen, sondern sie auch als separate Erzählungen funktionieren. Barry Jenkins, der das Drehbuch schrieb (welches wiederum auf einem, allerdings niemals aufgeführten Theaterstück von Tarell Alvin McCraney basiert) und Regie führte, erschafft einen symbol-geladenen Film, der trotz seines sozialen Kontextes aus Gewalt und Kriminalität mit einer sehr angenehmen Ruhe erzählt und seine Schauspieler in den Mittelpunkt stellt, die dann auch einen weiteren Aspekt für diesen äußerst gelungenen Film ausmachen. Nicht so sehr die körperliche Ähnlichkeit insbesondere der drei Darsteller des Chrion steht im Mittelpunkt der drei Zeitebenen, sondern ein ähnlicher Gestus, eine Gleichheit ihr Inneres durch einen ähnlichen Blick zu zeigen.
Obwohl ich in diesem Blog „LaLa Land“ in vollen Tönen gelobt habe, so kann ich doch sagen, dass „Moonlight“ schlussendlich die Auszeichnung als „bester Film“ bei den Oscars zu Recht bekommen hat, denn es ist gleichfalls ein außergewöhnlich guter Film.

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