Jahr: 2009 | Drehbuch & Regie: Edward Norton | Krimi | Länge: 145min | Location: New York in den 1950ern
Der Chef eines privaten Detektivbüros Frank Minna (Bruce Willis) ist einer großen Sache auf der Spur. Doch der Fall gerät außer Kontrolle und Minna stirbt. Von seinen vier Angestellten ist nur Lionel (Edward Norton) mutig genug, den Fall weiter zu verfolgen. Seine Recherchen werden dabei von seiner körperlichen Beeinträchtigung behindert, denn er leidet am Tourette-Syndrome. Allerdings wird dieser Nachteil ausgeglichen von seiner Fähigkeit, sich an jedes Detail einer Konversation erinnern zu können. Seine Recherche führt ihn über den wunderlichen Architekten Paul (William Dafoe) in die Welt der New Yorker Nachtklubs. Dort trifft er neben dem Jazz-Trompeter (Michael K. Williams) auf den Clubbesitzer Billy (Robert Wisdom). Dessen Tochter Laura (Gugu Mbatha-Raw) wiederum arbeitet bei Gabby Horowitz (Cherry Jones), die leidenschaftlich gegen die Stadtausbaupläne des Behördenleiter Moses Randolph (Alec Baldwin) kämpft, der New York erneuern will, in dem er die armen Stadtteile abreisen möchte.
„Motherless Brooklyn“ basiert auf einem Roman von Jonathan Letham. Der Krimi ist mit fast zweieinhalb Stunden vielleicht an einigen Stellen etwas lang geraten, aber ein sehr stimmungsvoller Film Noir mit teilweise beeindruckender Optik. Der Kriminalfall ist an Spannung zwar nicht überragend, aber als Geschichte über die Stadt New York und als Baugeschichte der Moderne ist „Motherless Brooklyn“ ein atmosphärisch dichter, interessanter und sehenswerter Film.
Erst im Abspann bin ich darauf aufmerksam geworden, dass der Film die Adaption eines Romans von Jonathan Letham ist. Letham hatte ich nach seinem Buch „Garten der Dissidenten“ keine weitere Chance gegeben, was ich aus heutiger Perspektive gar nicht verstehe. Das wird sich ändern!