„Somewhere“ ist ein Spielfilm von Sofia Coppola aus dem Jahr 2010. Johnny Marco (Stephen Dorff) ist ein allseits bekannter Hollywoodschauspieler der, obwohl Mitten in seinen 30er Jahren, noch ein recht unselbstständiges Leben führt, dass von Partys, beliebigen Frauenbekanntschaften und PR-Terminen gefüllt ist. Doch all das, weiß Johnny nicht mehr recht zu würdigen oder gar zu genießen, vielmehr scheint sein Dasein wie an ihm vorbei zu ziehen und nichts anderes zu sein, als eine große Leere. Erst als seine 11-jährige Tochter Cleo (Elle Fanning) in sein Leben tritt, schwindet diese Leere ebenso wie die seelenruhige Verantwortungslosigkeit die Johnnys Leben bisher auszeichnete und die zweifelsfrei von hohem Komfort für ihn war.
Nach „Lost in Translation“ kann man „Somewhere“ fast wie eine Fortsetzung des erstgenannten Films sehen. In beiden Werken sind die Hauptdarsteller einem Alltag bzw. einer Zeit in ihrem Leben ausgesetzt, der an Sinnhaftigkeit einige erhebliche Mängel erfahrbar werden lässt. Jedoch liegt bei „Somewhere“ dieser Sinnverlust schon tief im Leben drin, im Starrummel um einen nicht wirklich noch engagiert und professionell zur Sache gehenden Schauspieler, der von der Leere seines Lebens fast schon aufgefressen wird. Coppola gelingt es sehr gut, diese Tristesse einzufangen, sie fast schon physisch dem Zuschauer erfahren zu lassen. Stephen Dorff kann man als Idealbesetzung bezeichnen, er glänzt als attraktiver Frauenschwarm und Star, dem aber Ruhm und ein lockeres Leben zunehmend egal werden und nur noch tut was man von ihm verlangt, der aber nicht sehen kann, was sein Leben noch bieten könnte. Auch der Soundtrack ist ganz vorzüglich, wenngleich vielleicht nicht so berauschend wie der von „Lost in Translation“. Wem letztgenannter Film gefallen hat, der findet sicher auch zu „Somewhere“ Zugang, einem wirklich herausragenden Film über Lebenskrisen, Starrummel und Hollywood. Großes Kino!