Autobiographien geraten bei mir normalerweise nicht so schnell in den Fokus und ich tue mich häufig recht schwer damit, denn ich muss von einem Menschen schon sehr fasziniert sein, wenn ich mehr von ihm erfahren möchte. Von Stefan Zweig bin ich sehr fasziniert und seine Autobiographie „Die Welt von gestern“ stand bei mir schon seit meinen Studienzeiten auf der Leseliste (ich erinnere mich an die Lobpreisung des Autors von einer meiner Geschichtsdozenten in der Uni), aber erst meine neuerliche Hinwendung zum meistverkauften deutschen Schriftsteller der 1.Hälfte des 20. Jahrhunderts, ließ keinen Aufschub mehr zu. Das rund 550 Seiten starke Buch ist persönlich für mich nochmal interessanter, da Zweig mehr oder weniger 100 Jahre vor mir geboren wurde und man dadurch wie durch einen zeitlichen Spiegel schauen kann, mit welchem Alter er die historischen Ereignisse der Kaiserzeit, des 1.Weltkriegs, der Weimarer Republik oder des 3.Reiches beobachtet hat und wie alt ich gewesen wäre, wäre ich ein Jahrhundert früher geboren worden. Die Faszination dieses Buches macht aber nicht wirklich diese Konstellation aus, sie besteht in zwei anderen Punkten. „Stefan Zweig – Die Welt von gestern“ weiterlesen