The Power of the Dog

Jahr: 2021 | Regie & Drehbuch: Jane Campion (nach einem Roman von Thomas Savage) | Western-Drama | Länge: 128min | Location: Montana in den 1920ern (gefilmt jedoch in Neuseeland!)

Die beiden ungleichen Brüder Phil (Benedict Cumberbatch) und George Burbank (Jesse Plemons) betreiben eine Farm in Montana. Beim Viehtrieb rasten sie bei der Gasthausbetreiberin Rose (Kirsten Dunst) und ihrem androgyn wirkenden Sohn Peter (Kodi Smith-McPhee), dessen Interessen weitestmöglich von denen von Cowboys entfernt zu liegen scheinen. Während der ruhige und etwas plump wirkende George, sich von Rose angezogen fühlt, ist es der raue und machomäßige Phil, der sich über Peter lustig macht, auch um das Klischee des starken Cowboys-Manns vor seinen Angestellten bestätigt zu sehen. „The Power of the Dog“ weiterlesen

Edison – Ein Leben voller Licht

Jahr: 2017 | Originaltitel: „The Current War“ | Regie: Alfonso Gomez-Rejon | Drehbuch: Michael Mitnick | Historienfilm | Länge: 103min |

Es gibt eine nicht unerhebliche Anzahl von Dingen, die uns Menschen vom Rest allen Lebens auf diesem Planeten unterscheidet. Eine dieser Dinge ist der menschliche Erfindungsgeist, angefangen vom Faustkeil bis hin zum Internet (und damit irgendwie auch bis hin zu diesem kleinen Blog, dessen innovative und kreative Geste natürlich nur vorgetäuscht ist und das auch noch schlecht). Innerhalb der Geschichte menschlicher Zivilisation hat sich nun in den letzten 150 Jahren eine nie dagewesene Dynamik im Erfindungsreichtum ergeben. Ein Beispiel dafür ist das elektrische Licht, das gegen Ende des 19.Jahrhunderts anfing, unsere Straßen und Haushalte des Nachts zu erleuchten. Thomas Alva Edison (Benedict Cumberbatch) gilt als einer der größten Erfinder dieses Jahrhunderts und obwohl der deutsche Titel des Films „Edison – Ein Leben voller Licht“ (mal wieder eine unterirdisch schlechte Übersetzungsleistung des Originaltitels „The Current War“) ein Biopic erwarten lässt, ist es doch eher die Geschichte einer Rivalität und die Geschichte der Ausbreitung von Erfindung(en) oder etwas theatralischer formuliert des menschlichen Fortschritts. „Edison – Ein Leben voller Licht“ weiterlesen

The Imitation Game

Jahr: 2014 | Drehbuch: Graham Moore | Regie: Morten Tyldum | Krimidrama und Biopic | Location: Großbritannien in der Mitte des 20. Jahrhunderts

Bio-Pics sind ja immer so eine Sache. Ein ganzes Leben wird da versucht in rund zwei Stunden zu erzählen, was zu einer enormen Komprimierung führt. So auch bei der Betrachtung des Lebens von Alan Turing, einem der genialischen Vordenker des Computerzeitalters, der in Morten Tyldums Drama „The Imitation Game“ (und ja, es gibt wieder einen deutschen Untertitel, diesmal „ein streng geheimes Leben“, ich möchte eine Person erleben, die wegen des deutschen Untertitel mal in die Kinos geht, wenn es die gibt, bitte melden Sie sich!) an drei Lebensabschnitten portraitiert wird. 1951 wird in Turings (Benedict Cumberbatch) Haus eingebrochen. Er schickt jedoch die Polizei weg, mit der Bemerkung nichts sei gestohlen wurden, was Detective Nock (Rory Kinnear) sehr verdächtig vorkommt. Schnell bemerkt er, dass Turings Tätigkeiten im Krieg äußerst geheimnisvoll waren. In den Jahren 1939 bis 41 forschte Turing in Bletchley Park, um den deutschen Armeegeheimcode „Enigma“ zu knacken. Er arbeitet unter anderem mit dem Schachgroßmeister Hugh Alexander (Matthew Goode) und anderen Geheimagenten wie John Cairncross (Allen Leech) zusammen. Doch Turings soziale Kompetenz ist begrenzt und erst mit der neu ins Team stoßenden Joan Clarke (Keira Knightly) wurde er etwas umgänglicher und öffnete sich auch gegenüber anderen Menschen. Schließlich erleben wir Turing (Alex Lawther) auch zu Schulzeiten, wie er wegen seiner Hochbegabung von vielen Mitschülern drangsaliert wurde und nur einen wirklichen Freund hatte, den ebenso mathematisch begabten Christopher (Jack Bannon). „The Imitation Game“ weiterlesen

Parade’s End

Die Mini-Serie „Parade’s End“ (in Deutschland mit dem Untertitel „Der letzte Gentleman“ versehen) hätte ich sicherlich nicht geschaut, wenn nicht in der Hauptrolle Benedict Cumberbatch zu sehen gewesen wäre, den ich seit der Serie „Sherlock“ sehr schätze. Auch hier spielt er wieder einen Menschen mit leicht genialen Zügen, der jedoch verhaftet ist, in einer fast beängstigenden Traditionalität und dies in den Zeiten, als das britische Empire kurz vor seinem Untergang stand. Er spielt Christopher Tietjens, der nach einer kurzen Affäre mit Sylvia (Rebecca Hall), diese heiraten muss, da er sich als potentieller Vater, des aus der Liebelei hervorgegangenen Kindes sieht. Beide sind unglücklich, Sylvia verlässt ihn mit einem Offizier, während Christopher sich in die junge Suffragette Valentine Wannop (Adelaide Clemens) verliebt, sich aber wegen seiner Heirat, keinesfalls näher mit ihr abgeben kann. Wir verfolgen Tietjens Leben, von der eigenen blaublütigen Familie mit größtem Missfallen gestraft, unglücklich verheiratet, aber den sozialen Regeln der Zeit streng unterwürfig. So kommt es schließlich zum 1.Weltkrieg und Tietjens muss sich entscheiden. „Parade’s End“ weiterlesen

Sherlock

„Sherlock“ ist eine britische Krimi-Serie. Bisher lief sie in zwei Staffeln zu je drei Folgen. Die Idee zur Serie stammt von Steven Moffat (dem ein oder anderen vielleicht auch von „Coupling“ bekannt) und von Mark Gatiss (der auch gleich die Nebenrolle des Bruders von Sherlock – Mycroft – übernimmt). Im Mittelpunkt der Handlung steht Sherlock Holmes (Benedict Cumberbatch) ein Detektiv, der beratend für die Polizei arbeitet. Im zur Seite steht sein Mitarbeiter Dr.Watson (Martin Freeman), ein ehemaliger Militärarzt. Gemeinsam lösen sie vertrackte Fälle, in welchen sich Sherlock als brillanter Beobachter herausstellt, der in höchster Geschwindigkeit Schlussfolgerungen erzielt. Dabei steht für ihn immer nur das Rätsel im Vordergrund, die Opfer sind ihm egal und der Täter nur insofern wichtig, als dieser ein Denkspiel aufgibt. Sherlock ist ein Soziopath, der nur wenige Menschen näher an sich heranlässt. Eine davon ist seine Vermieterin – und heimliche Haushälterin – Mrs. Hudson (Unna Stubbs) oder Detective Inspector Lestrade (Rupert Graves). Am nächsten steht im aber Dr. Watson, quasi das menschliche Gegenstück zu Sherlock. Bei weitem nicht mit einem so vollkommenen Geist wie Sherlock ausgestattet, ist er doch ein großer Bewunderer seines Freundes und ignoriert die Arroganz und die Kühle die dieser ausstrahlt. Sherlocks großer Gegenspieler ist Moriarty (Andrew Scott), welcher zumeist im Hintergrund arbeitet, aber in zwei Folgen auch sein direkter Gegenspieler  ist. „Sherlock“ weiterlesen