Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull

Jahr: 2021 | Regie: Detlef Buck | Drehbuch: Detlef Buck, Daniel Kehlmann | Literaturverfilmung | 114min

Jetzt, da der Juni vorbei ist, erscheint es mir leider umso klarer; es gibt keinen schöneren Monat im Jahr! Der Sommer hat begonnen und liegt doch vor einem, die Tage sind endlos lang, die Dunkelheit nur dazu da, um sich abzukühlen oder Sterne zu beobachten. Für mich ist Juni, das noch aus meiner Kindheit und Jugend herstammende Gefühl, dass der Stress des Schuljahres endet, die Zensuren im Kasten sind (und irgendwie den Eltern beigebracht werden müssen) und nun endlich der Sommer beginnen kann (auch wenn dieses Gefühl eine jahrzehntealte Erinnerung ist, die übrigens in der Serie „Sex Education“ gut vermittelt wird, ist es ein für den Juni immer noch sehr schönes Bild). Der Juni ist die Zeit, wo der Sommer starten kann und wo er doch irgendwie schon seinen Höhepunkt erreicht, ohne dass man es merkt.

Tatsächlich kann ein Juni aber auch sehr verregnet sein, noch blöder ist es, wenn man in diesem Monat Lasten trägt, die man gar nicht tragen wollte und die einem manchmal fast zu schwer vorkommen. Umso schöner ist es aber, wenn diese Lasten im Juli gar nicht mehr schwer wirken! Jetzt, da der Juni vorbei ist, habe ich das Gefühl diesen schönsten aller Monate irgendwie verpasst zu haben, aber dieses Gefühl habe ich jedes Jahr, mit einer kleinen Varianz der Stärke. Was dieses Jahr unterscheidet, geneigter unbekannter Leser dieser Zeilen, ist dass ich im Juni tatsächlich zu kaum Kultur kam, weshalb der Juni 2024 eintragslos auf diesem Blog blieb. Doch nun ist Juli, man wird älter und hofft wieder mehr seine Notizen zu den Dingen vermerken zu können, welche etwas über die Welt und deren Leben aussagen könnten und deshalb soll diese kleine Juni-Elegie an dieser Stelle enden. „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ weiterlesen

The Hand of God

Originaltitel: „È stata la mano di Dio“ | Jahr: 2021 | Regie & Drehbuch: Paolo Sorrentino | Coming-Up-Age Film | Länge: 130min | Location: Neapel in den 1980er Jahren

In Zeiten der Fußballweltmeisterschaft müsste ich eigentlich jeden Tag vorm Fernseher sitzen. Aber dieses Mal ist es anders. Nicht unbedingt, weil ich mich mit Freude an gemeinschaftlichen symbolischen Moralvorstellungen beteilige, sondern eher aus einer sich schon seit Jahren in Verblassung befindlichen Faszination des Fußballs als Unterhaltung (früher hätte ich argumentiert, als „Kultur unserer Tage“). Nun sah ich die Möglichkeit den neustens Paulo Sorrentino Film[1] zu schauen, der gleichfalls einen Fußballbezug hat, denn er spielt in den 1980er Jahren in Neapel, wo das Gerücht umgeht, dass der hiesige und notorisch erfolglose Fußballverein, der SSC, den besten Spieler der Welt verpflichten könnte; Diego Armando Maradona, den selbst eingefleischte Fußballverweigerer (wie ich es nicht bin und nie sein werde) kennen sollten, vielleicht ja von diesem Tor:[2] „The Hand of God“ weiterlesen