Über die Unendlichkeit

Jahr: 2019 | Regie & Drehbuch: Roy Andersson | Spielfilm | Länge: 76 min

Kino-Trailer sind nicht wirklich mein Ding. Sie verraten gern zu viel über einen Film und sind meist so überzeichnet, dass man sich so richtig für den Film nicht mehr begeistern kann. Ich mag es im Fall eines Kinobesuches mehr, überrascht zu werden, aber schauen sie sich mal diesen Trailer an:

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Still Alice

Jahr: 2014 | Regie und Drehbuch: Richard Glatzer, Wash Westmoreland | Drama | Länge: 101 min | Location: New York City

Wenn sie im März 2020 an Krankheit denken, dann denken sie an Covid-19. Dabei kann man vor aller Besorgnis leicht vergessen, dass es leider die zahlreichen anderen Krankheiten auf der Welt auch immer noch gibt. Wobei wir beim Thema sind; vergessen.
Alice Howland (Julianne Moore) ist eine ehrgeizige und sehr erfolgreiche Linguistin. Sie führt ein glückliches Familienleben, was sich an ihrem 50.Geburtstag zeigt, den sie mit ihrem Mann John (Alec Baldwin) und den Kindern Tom (Hunter Parrish) und Anna (Kate Bosworth) sowie deren Mann Charlie (Shane McRea) verbringt, während ihre jüngste Tochter Lydia (Kristen Stewart) nicht kommen kann, da sie in Kalifornien einer wenig erfolgversprechenden Schauspielkarriere nachhängt. Alice bemerkt erstmals minimale Veränderungen bei sich, die sich in der nächsten Zeit häufen. Sie hat kleine Aussetzer bei Vorträgen und verläuft sich beim Joggen und konsultiert schließlich mit diesen Problemen einen Neurologen. Nach einigen Untersuchungen verdichtet sich die Diagnose, Alice hat Alzheimer, doch die Diagnose ist noch schlimmer. „Still Alice“ weiterlesen

Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile

Jahr: 2019 | Regie: Joe Berlinger | Thriller | 110min

Den Nachnamen Bundy verbinde ich eigentlich mit dem fiktiven Schuhverkäufer Al und nicht mit dem Frauen-Serienmörder Ted. Den Letzteren gab es dafür aber wirklich und der Film „Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile“ widmet sich seiner Strafverfolgung. Dabei wird erzählt wie Ted Bundy (Zac Efron) in einer Bar die alleinerziehende Mutter Elizabeth Klopfer (Lily Collins) kennenlernt und beide zu einem Paar werden, bis Ted von der Polizei bei einer Verkehrskontrolle festgenommen wird, weil er im Verdacht steht, grausame Morde an Frauen verübt zu haben. Der gutaussehende und charmante Ted wird aber trotz einigen Mängeln in der Beweisführung der Anklage verurteilt, doch Elizabeth kann nicht wirklich an die Schuld ihres Partners glauben. „Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile“ weiterlesen

Ein Gauner & Gentleman

Jahr: 2018 | Regie und Drehbuch: David Lowery | Originaltitel: „The Old Man & Gun“ | Krimi-Komödie | Länge: 94min |

Forrest Tucker (Robert Redford) hat sich auch im fortgeschrittenen Alter zwei Charaktereigenschaften behalten, zum einen seine sehr charmante Art mit anderen Menschen umzugehen, zum anderen seine Leidenschaft gegen das Gesetz zu verstoßen, was sich in seiner Lieblingsbeschäftigung des Bankraubes manifestiert. Auf der Flucht seines neuesten Coups trifft er auf Jewel (Sissy Spacek), eine Frau seines Alters und beide genießen gemeinsam Zeit miteinander zu verbringen. Aber Forrest muss immer mal wieder auf Reisen gehen, um mit seiner Senioren-Bankräubergang, deren weitere Mitglieder Teddy (Danny Glover) und Waller (Tom Waits) ähnlich viel Lebenserfahrung haben, weitere Geldinstitute zu besuchen. Der Erfolg dieser Unternehmungen ruft Detective John Hunt (Casey Affleck) auf den Plan, der versucht den Dreien auf die Spur zu kommen. „Ein Gauner & Gentleman“ weiterlesen

The Favourite

Jahr: 2018 | Regie: Giorgos Lanthimos | Drehbuch: Deborah Davis, Tony McNamara | Historienfilm | Länge: 120min | Location: England

Es ist der Beginn des 18. Jahrhunderts und der spanische Erbfolgekrieg lässt die Armeen der europäischen Königshäuser in den Krieg ziehen. Die britische Monarchie wird von Queen Anne (Olivia Colman) angeführt, aber es ist ihre engste Vertraute Sarah Churchill, die Herzogin von Marlborough, (Rachel Weisz) die eigentlich über die Geschicke des Landes bestimmt, denn ihr Einfluss auf die Königin ist so groß, dass sie diese nach eigenem Gutdünken manipulieren kann. So scheitert auch Oppositionsführer Robert Harley (Nicholas Hoult) immer wieder mit seinem Bemühen, eine geplante Steuererhöhung zu verhindern, welche die Herzogin, ebenso wie die Regierung für die Weiterführung des Krieges beschließen wollen. Während im Palast trotzdem dem dekadenten Treiben nachgegangen wird, erreicht eine verarmte Cousine der Herzogin am Hof. Abigal Masham (Emma Stone) erbittet von Sarah eine Anstellung und kann sich schnell nach oben arbeiten bis hin zur Queen. „The Favourite“ weiterlesen

Roma

Jahr: 2018 | Drehbuch und Regie: Alfonso Cuarón | Filmdrama | Länge: 135min | Location: Mexiko-Stadt

Mexiko-Stadt ist eine der größten Städte der Welt und es wäre falsch anzunehmen, die Stadt wäre ein einziger Slum. Im Stadtteil Roma jedenfalls wohnt eine bürgerliche obere Mittelschicht, der es im Jahr 1970 nicht wirklich schlecht geht. Sra. Sofía Antonio (Marina de Tavira) managet den Haushalt eines durchaus repräsentablen Stadthauses mit vier Kindern und der Großmutter, da ihr Mann Dr. Antonio (Fernando Gradiaga) selten zu Hause verweilt und lieber Kongresse besucht. Unterstützt wird Sofía von zwei Haushälterinnen. Beide sind mexikanische Ureinwohnerinnen und wenn man ehrlich ist, schmeißen eigentlich sie den Haushalt. Insbesondere Cleo (Yalitza Aparicio) wird von den Kindern sehr geliebt und ist zum Teil der Familie geworden. In ihrer äußerst begrenzten Freizeit geht sie gern ins Kino und lernt dabei den jungen Kampfkunstbegeisterten Fermín (Jorge Antonio Guerrero) kennen. „Roma“ weiterlesen

Land der Gewohnheit

Jahr: 2018 | Regie und Drehbuch: Nicole Holofcener | Tragikkomödie | Länge: 98 min | Location: Connecticut

Anders Hill (Ben Mendelsohn) ist in seinen 50er Jahren angekommen. Bisher pendelte er täglich mit dem Vorortzug nach New York,verdiente gut, bewohnte mit seiner Frau Helene (Edie Falco) ein wunderbares Haus und zog darin den gemeinsamen Sohn Preston (Thomas Mann) groß. Damit ist sein Leben ungefähr ganz genauso verlaufen, wie bei all seinen Nachbarn. Doch Anders hat den Gewohnheiten Lebewohl gesagt, was an dieser Stelle bedeutet,dass er seine Frau verlassen, sich eine eigene Wohnung genommen und sich von seiner Firma pensionieren hat lassen. Noch einmal will er neu beginnen und durchstarten. Doch so richtig will das nicht funktionieren. Die weiblichen Bekanntschaften,die er macht sind in vielerlei Hinsicht unbefriedigend und in der Nachbarschaft ist er so etwas wie zur Persona non grata degradiert worden. Da hilft ihm nur bedingt, dass der Nachbarssohn Charlie (Charlie Tahan) ihn ziemlich cool findet, aber wohl auch nur, weil er sich mit ihm Drogen teilt. Ein Hoffnungsschimmer ist da eher Barbara (Connie Britton), die sich in ähnlichenLebensumständen befindet wie Charlie.

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Victoria

Jahr: 2015 | Regie und Drehbuch: Sebastian Schipper (Drehbuch auch: Olivia Neergard-Holm und Eike Schulz) | Kammerspiel | Länge: 140min | Location: Berlin

Bei Spaniern ist Berlin eine sehr attraktive Adresse. Die Stadt besitzt dort einen Charme, den sie innerhalb Deutschlands nicht hat und es sind gerade junge Spanier, die eine große Faszination mit der Stadt verbinden. Ob das mit den sehr guten Möglichkeiten zu tun hat in Berlin bis spät in die Nacht hinein zu feiern lässt sich von meiner Perspektive nicht beurteilen, wäre aber eine interessante Hypothese, denn die Clubs der Stadt genießen auch weit über die Landesgrenzen hinaus einen guten Ruf, so man denn mit diesem Wissensgebiet beschäftigt.

Die Madrilenin Victoria (Laia Costa) feiert bis spät in die Nacht in einem Berliner Undergroundclub (wobei Underground dafür steht, dass der Klub sich in einem Kellergeschoss befindet). Gegen 4 Uhr morgens gibt es nicht mehr viel zu tanzen, feiern oder trinken und sie entscheidet sich zu gehen, wobei sie auf vier schon recht erheiterte Berliner Jungen trifft. Sonne (Frederick Lau), Boxer (Franz Rogowski), Blinker (Burak Yigit) und Fuß (Max Mauff) kommen nicht in den Klub herein und Victoria lässt sich dazu überreden mit den Vieren noch etwas Zeit zu verbringen. Was als leicht betrunkenes Abhängen ohne Zwang beginnt, wird im Laufe des Morgens zu einem gefährlichen Spiel. „Victoria“ weiterlesen

The Square

Jahr: 2017 | Regie und Drehbuch: Ruben Östlund | Gesellschafts-Satire | Länge: 142min | Location: Stockholm

„The Square ist ein Zufluchtsort, an dem Vertrauen und Fürsorge herrschen. Hier haben alle die gleichen Rechte und Pflichten.“ So steht es im Manifest für eine Kunstinstallation einer argentinischen Künstlerin, die im X-Royal Kunstmuseum in Stockholm gezeigt werden soll. Für Museumskurator Christian (Claes Bang) ist diese Installation, die aus einem eingegrenzten Quadrat auf einem gepflasterten Platz besteht, nur ein Kunstprojekt neben anderem, in seiner täglichen Arbeit aus Öffentlichkeitsarbeit, Management des Museums und den allgemeinen Verpflichtungen in der Szene der Künstler, Liebhaber und Mäzenen. So muss er der amerikanischen Journalistin Anne (Elisabeth Moss) ein Interview geben in welchem er die notorische Geldknappheit für moderne Kunst beklagt. Gleichfalls soll er eine Marketingkampagne  für die Installation „The Square“ absegnen, wo zwei dynamische PR-Jünglinge mal was ganz Neues aufziehen wollen, um viral Kunstwerk und Museum ins Gespräch zu bringen. Aber natürlich hat auch er Probleme, die über die reflektierte Welt des Kunstbetriebs hinausgehen, so wird ihm in einer fast schon eventhaft gespielten Szene sein Handy geklaut und er ersinnt einen scheinbar gerissenen Plan, es wieder zu bekommen. „The Square“ weiterlesen

I, Tonya

Jahr: 2017 | Graig Gillespie | Länge: 120min | Location: hauptsächlich Portland / Oregon

Die olympischen Winterspiele 1994 im norwegischen Lillehammer sind allgemein in guter Erinnerung geblieben, aber so richtig genau entsinnt man sich dann doch nicht mehr, wer was wann wie gewonnen hat. Die Mockumentary „I, Tonya“ bringt uns einem der (kleinen) Skandale jener Spiele wieder in Erinnerung. „I, Tonya“ weiterlesen