Rushmore

Jahr: 1998 | Regie & Drehbuch: Wes Anderson | Komödie | 93min

In der auf dieser Seite eingerichteten Reihe „Filmklassiker der Jahrtausendwende“ wurde schon längere Zeit kein Film mehr beleuchtet. Als ich neulich die Möglichkeit hatte, Rushmore von Wes Anderson zu sehen, dachte ich, ich hätte den Film bereits geschaut, aber tatsächlich gibt es keinerlei Aufzeichnungen darüber und ich vermute, der Filmgenuss lag noch vor der Zeit, als ich mir zu jedem Film etwas notiert habe. Wes Anderson gelang es mit diesem, seinen zweiten Streifen seinen Durchbruch zu erleben und heute gilt „Rushmore“ als kultiger Klassiker der Low-Budget Filmkomödien der 90er. „Rushmore“ weiterlesen

Asteroid City

Jahr: 2023 | Regie & Drehbuch: Wes Anderson (Drehbuch mit Roman Coppola) | Spielfilm | 106min

Was ist der wesentliche Blick auf die Welt? Was nehmen wir als wichtig an – und was ist wirklich wichtig für uns? Persönlich darf ich an dieser Stelle verraten, dass ich mich in letzter Zeit vielleicht etwas zu intensiv über wirtschaftliche Zusammenhänge auf dieser Welt informierte und obwohl diese spannend und auch sehr komplex sind, bleiben sie doch immer auch eigentümlich aussagelos und bedeutungsunschwer.
Glücklicherweise wurde ich auf den Film „Asteroid City“ hingewiesen, der mir wieder meine Augen öffnete, dass wirkliche Tiefe woanders zu finden ist, beispielsweise dort wo darüber reflektiert wird, was man eigentlich auf dem Planeten so treibt. Ganz prinzipiell ist dies auch die Frage von Wes Andersons 11. Kinofilm „Asteroid City“. „Asteroid City“ weiterlesen

Bored to Death

Jahr: 2010 | Idee: Jonathan Ames | Comedy-Serie | 3 Staffeln mit je 8 Folgen | Location: New York | Erstausstrahlung auf HBO

Jonathan Ames (Jason Schwartzman) ist ein Mitdreißiger dessen beruflicher Erfolg als Schriftsteller abgeflaut ist. Nach seinem ersten Roman fällt ihm einfach nichts Neues mehr ein und so inseriert er seine Dienstleistungen als unlizenzierter Privatdetektiv, der weit unter den üblichen Sätzen Aufträge übernimmt. Sein bester Freund Ray Hueston (Zach Galifianakis) ist ein ebenso übersichtlich erfolgreicher Comic-Autor, dessen zeichnerische Hauptfigur Super-Ray zwar eine potente Strahlkraft hat, die auf ihn selbst aber nur wenig abstrahlt und das, wo er einem lesbischen Pärchen sein Sperma zur Verfügung stellt, was Rays Frau Leah (Heather Burns) nicht wirklich gefällt. George Christopher (Ted Danson) ist Herausgeber eines erfolgreichen New Yorker Magazins, Lebemann und Playboy, aber und das eint alle drei Freunde, ein großer Konsument von Cannabis. „Bored to Death“ weiterlesen

The Polka King

Jahr: 2018 | veröffentlicht auf netflix | Regie: Maya Forbes | Länge: 94 min | Drehbuch: Maya Forbes, Wallace Wolodarsky

Heutzutage kommt das Kino ja gern mal nach Hause. So bieten Video on Demand Anbieter nicht nur selbstproduzierte Serien an, sondern immer wieder auch mal „Kinofilme“ die sie selbst in Auftrag gegeben haben. Am 12. Januar 2018 hatte auf netflix so, „The Polka King“ Premiere (wobei er schon ein Jahr vorher beim Sundance Festival lief, was einer Kinovorführung viel mehr entspricht und dem heimischen Tablet, Monitor oder Fernseher).
Der Film beschreibt den Aufstieg und Fall des polnischen Immigranten Jan Lewan (Jack Black), der mit seiner Polkaband irgendwo in Pennsylvania seine zumeist älteren Zuhörer stimmungsvoll unterhält. Jans bester Freund Mickey Pizzazz (Jason Schwartzman) spielt in der Band und muss ebenso wie Lewans Schwiegermutter Barb (Jacki Weaver) feststellen, dass Jan zwar ein großes Herz und einen fast unbändigen Arbeitswillen hat, aber die Geschäfte trotzdem nur bestenfalls mäßig laufen. Doch Jans Frau Marla (Jenny Slate), ehemalige Schönheitskönigin, glaubt an ihren Gatten und dessen Erfolg. Und um diesen auf die Sprünge zu helfen, findet Jan Investoren, denen er eine entsprechende Rendite verspricht, wenn er und die Band berühmt werden. Und so beginnt sein Aufstieg, der ihn zu den Grammys führen wird und solange Jan bei seinen Fans als netter, liebenswerter und vertrauenswürdiger Schwiegersohn rüber kommt, fangen diese auch nicht nach darüber nachzudenken, in was konkret sie hier eigentlich investiert haben. „The Polka King“ weiterlesen

Grand Budapest Hotel

Was soll ich über einen Film sagen, der mit so vielen Hollywoodstars gespickt ist, dass man den Überblick verliert, der noch dazu in meiner (etwas weiter gefassten) Heimat gedreht wurde und der von einer Welt handelt, die mich nicht nur fasziniert und die ich versuche zu bereisen, die es aber gar nicht gibt? Diese Frage zu beantworten ist zweifelsfrei komplex, weshalb wir sie ein wenig zurückstellen.

Wes Andersons neuster Film „Grand Budapest Hotel“, der momentan in den Kinos läuft, hat für mich schon eine über ein Jahr liegende Vorgeschichte. Diese liegt zum einen darin, dass ich Filme von Anderson sehr schätze und mir seinen neusten Streifen auch angesehen hätte wenn er – und hier kommen wir zum eigentlichen Teil der Vorgeschichte – nicht gerade hauptsächlich in Görlitz gedreht worden wäre. Davon erfuhr ich bei einer Geburtstagsfeier eines sehr guten Görlitzer Freundes im Januar letzten Jahres und ich gebe zu, ich bedauerte ein wenig zu erfahren, dass die Castings für Statistenplätze schon vorbei waren, denn das wäre bestimmt ein großer Spaß geworden, mal an einem Hollywood (oder sollte ich Görlywood, sagen) Set stehen zu dürfen. Erst vor ungefähr einem Monat lernte ich bei einer Wanderung durch das Zittauer Gebirge einen weiteren Görlitzer kennen, der eine solche Statistenrolle bekam und der mir etwas vom Dreh und insbesondere von der Nach-Dreh-Fatsche erzählte und ich gebe zu, auch ich hätte gern mit Ralph Finnes angestoßen und die ein oder andere Spirituose privat mit den Stars geleert. „Grand Budapest Hotel“ weiterlesen