Boston Strangler

Jahr: 2023 | Regie & Drehbuch: Matt Ruskin | Thriller | 112min | Boston in den 1960er Jahren

Früher unterschied man gern zwischen Kino- und Fernsehfilmen. Das vermeintlich gehaltvollere Produkt mit dem größeren Budget wurde erst im Kino gezeigt und kam dann irgendwann mal ins Fernsehen. Dieses Medium wollte aber nicht so lange auf alle Kinofilme warten und produzierte gern auch mal eigene Sachen (den wohl hübschesten Namen dafür hat das ZDF mit dem „Kleinen Fernsehspiel“ erfunden). In der neuen Welt der Streaminganbieter hat sich das Gewicht nun etwas verschoben, denn sowohl Kino als auch Fernsehen leiden etwas unter dem Internetzeugs. Die finanzstarken Streaminganbieter produzieren nicht nur eigene Serien, sondern auch Filme. Wenn diese besonders teuer sind, werden auch einige Filmrollen ins Kino geschickt, aber der wichtigste Punkt ist, die eigenen Konsumenten beim Internetabspieldienst zu erfreuen. „Boston Strangler“ weiterlesen

The Imitation Game

Jahr: 2014 | Drehbuch: Graham Moore | Regie: Morten Tyldum | Krimidrama und Biopic | Location: Großbritannien in der Mitte des 20. Jahrhunderts

Bio-Pics sind ja immer so eine Sache. Ein ganzes Leben wird da versucht in rund zwei Stunden zu erzählen, was zu einer enormen Komprimierung führt. So auch bei der Betrachtung des Lebens von Alan Turing, einem der genialischen Vordenker des Computerzeitalters, der in Morten Tyldums Drama „The Imitation Game“ (und ja, es gibt wieder einen deutschen Untertitel, diesmal „ein streng geheimes Leben“, ich möchte eine Person erleben, die wegen des deutschen Untertitel mal in die Kinos geht, wenn es die gibt, bitte melden Sie sich!) an drei Lebensabschnitten portraitiert wird. 1951 wird in Turings (Benedict Cumberbatch) Haus eingebrochen. Er schickt jedoch die Polizei weg, mit der Bemerkung nichts sei gestohlen wurden, was Detective Nock (Rory Kinnear) sehr verdächtig vorkommt. Schnell bemerkt er, dass Turings Tätigkeiten im Krieg äußerst geheimnisvoll waren. In den Jahren 1939 bis 41 forschte Turing in Bletchley Park, um den deutschen Armeegeheimcode „Enigma“ zu knacken. Er arbeitet unter anderem mit dem Schachgroßmeister Hugh Alexander (Matthew Goode) und anderen Geheimagenten wie John Cairncross (Allen Leech) zusammen. Doch Turings soziale Kompetenz ist begrenzt und erst mit der neu ins Team stoßenden Joan Clarke (Keira Knightly) wurde er etwas umgänglicher und öffnete sich auch gegenüber anderen Menschen. Schließlich erleben wir Turing (Alex Lawther) auch zu Schulzeiten, wie er wegen seiner Hochbegabung von vielen Mitschülern drangsaliert wurde und nur einen wirklichen Freund hatte, den ebenso mathematisch begabten Christopher (Jack Bannon). „The Imitation Game“ weiterlesen

Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt

Dodge Petersen (Steve Carell) hat leider die Ausfahrt verpasst und sitzt mit seiner Frau Linda (Nancy Carell) im, am Straßenrand stehenden Auto, als die Radionachrichten verkünden, dass der letzte Versuch, die Erde vor dem auf Kollisionskurs geratenen Asteroiden Matilda zu retten, unglücklicherweise fehlgeschlagen ist. In drei Wochen wird der Matilda auf die Erde aufschlagen und die Menschen auslöschen. Linda fackelt nicht lange und verlässt den PKW und Dodge, sie scheint Wichtigeres vor zu haben. Die ganze Welt gerät aus den Fugen, Parties, Drogen, Aufstände, die Liste der Exzesse ist lang, nur Dodge will sich nicht so recht beteiligen. Fast gleichgültig geht er seinem Restleben nach, während um ihn herum alles ausrastet. Da trifft er auf Penny (Keira Knightley), deren größter Wunsch es war, nochmal nach Europa zu fliegen, um ihre Familie zu treffen, was sie aber leider verpasst hat. Aufgescheucht durch einen nächtlichen Aufstand ergreifen beide die Flucht und beginnen eine Fahrt durch Amerika bis zum Ende der Welt. „Auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt“ weiterlesen