Rushmore

Jahr: 1998 | Regie & Drehbuch: Wes Anderson | Komödie | 93min

In der auf dieser Seite eingerichteten Reihe „Filmklassiker der Jahrtausendwende“ wurde schon längere Zeit kein Film mehr beleuchtet. Als ich neulich die Möglichkeit hatte, Rushmore von Wes Anderson zu sehen, dachte ich, ich hätte den Film bereits geschaut, aber tatsächlich gibt es keinerlei Aufzeichnungen darüber und ich vermute, der Filmgenuss lag noch vor der Zeit, als ich mir zu jedem Film etwas notiert habe. Wes Anderson gelang es mit diesem, seinen zweiten Streifen seinen Durchbruch zu erleben und heute gilt „Rushmore“ als kultiger Klassiker der Low-Budget Filmkomödien der 90er. „Rushmore“ weiterlesen

Das schwarze Quadrat

Jahr: 2021 | Regie & Drehbuch: Peter Meister | Komödie | 105min

Als Zuschauer hat man seine vorgefertigten Rahmen und Vorstellungen und kann sich einige Sachen nicht einfach wirklich vorstellen. So ist es bei mir beispielsweise und der Idee, Sandra Hüller könnte in einem schlechten Film mitspielen. Irgendwie nicht vorstellbar. Bei einem Streifzug durch die zdf-Mediathek wurde mir also das „kleine Fernsehspiel“ namens „das schwarze Quadrat“ angezeigt und da Hüller als Protagonistin auftauchte, dachte ich mir, wieviel kann schon schiefgehen? „Das schwarze Quadrat“ weiterlesen

Barbie

Jahr: 2023 | Regie & Drehbuch: Greta Gerwig (Drehbuch mit Noah Baumbach) | Komödie | 114min

Wie bereits erwähnt war der Sommer 2023 „Barbenheimer“. Zwei Filme dominierten die Wahrnehmung und die Kinokassen, zum einen Christopher Nolans „Oppenheimer“ und zum anderen Greta Gerwigs „Barbie“. „Oppenheimer“ hatte mich im August im Kino beeindruckt, doch irgendwie kam es nie zu einem Lichtspielhausbesuch[1] im Zusammenhang mit „Barbie“. So musste ich dies zwischen den Feiertagen am Fernseher nachholen.

„Barbie“ ist sicherlich (fast) jedem bekannt. Selbst meine Nichte hat eine Puppe der Firma Mattel, mit der sie aber eher weniger spielt (zumindest, wenn ich bei ihr bin). Trotzdem ist daraus ein wirtschaftliches Imperium gewachsen, dass gleichfalls einen Impuls im kulturellen Hintergrundmuster der modernen Gesellschaft geschaffen hat. Greta Gerwig nahm sich diesem Gegenstand an und spann ein filmisches Gewebe, das sehr humorvoll zwischen Ideologien wie Patriarchat, Feminismus und Individualismus aufgezogen wird.

In der vom Mattel-Konzern (dessen CEO: Will Ferrell) erzeugten Spielwelt „Barbieland“ ist jeder Tag für die „stereotypische Barbie“ (Margot Robbie) der beste Tag überhaupt. Sie steht in ihrem Traumhaus auf, grüßt alle anderen Barbies, die alle möglichen Berufe oder Fähigkeiten oder gar Einschränkungen haben (von der Präsidentin zur Nobelpreisgewinnerin zur Rollstuhlfahrerin) und fährt zum Strand, um abzuhängen. Dort trifft sie auf Ken (Ryan Gossling), dessen Funktion es ist, am Strand irgendwie bei Barbie zu sein (mit Wasser hat er es nicht so). Während es auch zahlreiche andere Kens für andere Orte gibt, so sind diese immer nur hübsches Beiwerk in der die Barbiewelt beherrschenden Barbies. Sterotyp-Barbie hat leider ein kleines Problem, denn sie spricht plötzlich vom Tod und bekommt Cellulitis. Da hilft nur eins, bei der komischen Barbie (Kate McKinnon) nachfragen, die über alle möglichen Probleme in der Barbiewelt informiert zu sein scheint. Doch ihr Ratschlag ist abenteuerlich. Stereotyp-Barbie soll in die reale Welt hinaus und dort das Mädchen finden, was mit ihr spielt. Denn diese Nutzerin hat Probleme und wenn man dank Barbie-Kraft diese Probleme löst, dann sind auch Stereotyp-Barbies Probleme verschwunden. Gesagt, getan und auf geht’s in die Realwelt!
Doch Beach-Ken hat sich heimlich ins Auto geschmuggelt und kommt mit auf die Reise und angekommen in der Realwelt stellen beide fest, dass diese dann doch recht unterschiedlich zur Barbie-Traumwelt ist. Während Barbie das vermeintliche Mädchen sucht und in Sasha (Ariana Greenblatt) und ihrer Mutter Gloria (America Ferrara) findet, stellt Ken etwas ganz anderes fest, in der realen Welt haben Männer (und vermeintlich auch Pferde) das Sagen! „Barbie“ weiterlesen

Special Correspondents

Jahr: 2016 | Regie & Drehbuch: Ricky Gervais | Komödie | 100min

Ich würde mich durchaus als Fan von Ricky Gervais bezeichnen, wobei mir insbesondere seine Stand-Up Comedy Shows (und Golden Globe Präsentationen) gefallen, die man z.B. auf Netflix ansehen kann. Da ist die Nachricht, dass Gervais im November nach Berlin kommt, natürlich verführerisch, aber als ich die Preise gesehen habe, die der Brite aufruft, war ich dann schon überrascht, dass bereits jetzt fast alle Tickets verkauft sind.[1] Auf eben genannter Plattform zeigte mir der diensthabende Algorithmus neulich eine Komödie von und mit Gervais an und da musste ich dann doch mal reinschauen, obwohl Gervais Serien und Filme dann doch nie so wirklich überzeugen und um es vorwegzunehmen, auch „Special Correspondents“ ist keine Weltklasse Unterhaltung, aber grundsolide. „Special Correspondents“ weiterlesen

Die nackte Kanone

Originaltitel: „The Naked Gun“ | Jahr: 1988 | Regie: David Zucker | Drehbuch: ZAZ (Jerry Zucker, Jim Abrahams, David Zucker) | Slapstick-Komödie | 81min

Die von mir gelegentlich besuchte kleine Filmakademie im Kraftwerk Mitte bot diesen Januar einen Kurs an, der sehr verheißungsvoll klang, „In Trash We Trust“, verbunden mit der Vorführung des von mir seit Teenager-Jahren hochgeschätzten Komödienhighlights, „Die nackte Kanone“. Es sollte ein kurzweiliger, aber nicht unbedingt informativer Abend werden, der mir nicht wirklich erhellte, was einen Trashfilm ausmacht bzw. wo genau die Abgrenzung zu anderen Genres liegt. Die beiden Vortragenden der Akademie begannen ihren Abend damit festzustellen, dass sie einer Einordnung oder Abgrenzung definitorisch nicht liefern können und boten dem Auditorium stattdessen eine interaktive Trash-Filmquiz Runde an, im Format von Jeopardy. Als eitler Autor dieser Zeilen gebe ich zu, verleitet gewesen zu sein, aus dem zahlreich vorhandenen Publikum herauszutreten und mich an einen der drei, extra herangeschafften, Quizbuzzer zu begeben und ich kann mich nur bei meiner Schüchternheit bedanken, dies nicht getan zu haben, denn alle drei mehr oder weniger langsam hervortretenden Kandidaten, waren weitaus gebildetere Filmkenner (mindestens des Trash-Genres, höchstwahrscheinlich aber über den diffusen Filmbereich hinausgehend) und errieten jede Menge Filmtitel von deren Existenz ich nur marginal, vom Hören-Sagen, oder gar keine Ahnung hatte.
Trotz des sehr unterhaltsamen Abends gebe ich zu, minimal enttäuscht gewesen zu sein,[1] denn in mir wuchs die Frage, was eigentlich Trash-Filme ausmachen. Die Hinweise, dass diese entweder über ein geringes Budget verfügen oder bewusst eine schlechte Optik, Handlung, schauspielerische Leistung oder ähnliches besitzen, oder andere Filme bzw. gesellschaftliche Zustände parodieren, hilft da nicht weiter, denn dann wird die Subsumierung des Gegenstandes recht schnell beliebig und ich war etwas überrascht, Filme wie „Das Leben des Brain“[2] oder „Big Lebowski“[3] an einem Trash-Film-Abend präsentiert zu bekommen. „Die nackte Kanone“ weiterlesen

Buba

Jahr: 2022 | Regie: Arne Feldhusen | Länge: 94min | Komödie

Karma, haben Sie sicherlich schon von gehört, geneigter Leser. Quasi; die Ausgeglichenheit von Gut und Böse auf dem eigenen Schicksalskonto des Lebens. Wann immer sie etwas tun, wird das bewertet und verrechnet. Sie haben etwas Böses gemacht (z.B. von den offenwarmen Plätzchen genascht, die erst abkühlen sollten) und schon schickt ihnen das Karma etwas, dass diese böse Tat abrechnet (sagen wir, mit Bauchschmerzen). Nicht ganz unentscheidend bei so einer Karma-Schicksals-Rechnung ist die subjektive Interpretation der eigenen Taten, damit diese auch auf irgendeiner Seite des Karmas verbucht werden können, denn was für die Einen eine unreflektierte Handlung ist, das ist für den Anderen ein böses Vergehen und für den Dritten vielleicht ein netter Spaß.

Jakob „Buba“ Otto (Bjarne Mädel) schleppt sich seit frühesten Teenager-Tagen damit herum, alles in seinem Leben auf Gut oder Böse bewerten und entsprechend gegenzurechnen zu müssen. Und das alles nur, weil er mal einen Ausflug mit seinen Eltern und seinem Bruder Dante (Georg Friedrich) schwänzte, um an einem Breakdance Wettbewerb teilzunehmen, in welchem er tatsächlich Leo diCaprio auf den 2.Platz verwies. „Größter Moment des Lebens“ war das für den jungen Jakob, aber er zahlte dafür, denn zu gleicher Stunde verloren seine Eltern bei einem Autounfall ihr Leben und nur der Bruder überlebte, der aber eine eigenwillige Sprachstörung davontrug. Seit diesen Tagen ist es Bubas Lebensmaxime, wann immer ihm etwas Gutes wieder fährt, wird er alsbald mit etwas Schlechtem dafür bezahlen müssen. Das lässt natürlich nur einen logischen Rückschluss zu, man füllt sein Konto mit Schlechtem an, damit dann das eventuell kommende Gute abbezahlt werden kann. „Buba“ weiterlesen

Metal Heads

Jahr: 2022 | Regie: Peter Sollett | Länge: 98 min | Teenager-Musik-Komödie |

Heavy Metal! Ganz ehrlich, in der Vielzahl der Musikrichtungen, welche die menschliche Lebensform zum Zwecke künstlerischen Ausdrucks erfand, gehört Metal nicht ganz oben in meine Favoritenliste. Aber, ich komme nicht umhin zuzugeben, mit Heavy Metal einige Berührungspunkte zu haben und tatsächlich ist mir ein gewisser Spirit, der hinter den Tönen liegt, nicht unsympathisch. Um diesen Spirit und natürlich auch um die Musik, geht es dem eben erst veröffentlichten Film „Metal Lords“. „Metal Heads“ weiterlesen

Take Me

Jahr: 2017 | Regie: Pat Healy | Drehbuch: Mike Makowsky | Länge: 83 min | Screwball-Komödie

Geißelnahmen sind als Geschäftsfeld eindeutig zu den illegalen Aktivitäten gehörend. Unternehmer Ray Moody (Pat Healy) betrachtet die Aktivität aber von einer anderen Seite und bietet professionelle Entführungen für seine Kunden an, wohlgemerkt Menschen, die sich entführen lassen wollen, um damit Süchte, ihr Seelenheil oder ähnliches zu verbessern. Auch wenn diese Geschäftsidee von Banken belächelt wird, geht Ray seinen finanziell steinigen Weg. Da kommt ihm die Anfrage der Geschäftsfrau Anna St. Blair (Taylor Schilling) gerade recht, denn diese möchte nicht die „normale“ 8-stündige Geiselnahme buchen, sondern einen verlängerten Wochenendaufenthalt und zahlt dafür sehr gutes Geld. Frisch ans Entführungs-Werk geht es für Ray, doch bald muss er feststellen, dass die Situation mit Anna unübersichtlich wird. „Take Me“ weiterlesen

Don’t Look Up

Jahr: 2021 | Drehbuch & Regie: Adam McKay | Satire | 138min

Katastrophen sind so alt wie die Menschheitsgeschichte, wobei das eigentlich nicht stimmt, denn es gibt sie eigentlich von Anbeginn der Zeit. Das Wort kommt aus dem altgriechischen und bedeutet soviel wie „Um- oder Niederwendung“ und wird heute allgemein für folgenschwere Unglücksfälle verwendet. Vom Urknall[1] bis zur Corona-Krise[2] ist die „Verheerung“, so das altdeutsche Wort für Katastrophe, also ein ständiger Begleiter allen Entstehen und Vergehens. Adam McKay’s – am Weihnachtstag in Netflix veröffentlichten – Film, nimmt sich einem Katastrophenfall an und fragt danach, wie wir als Menschheit damit umgehen. „Don’t Look Up“ weiterlesen

Die Friseuse

Jahr: 2010 | Regie: Doris Dörrie | Drehbuch: Laila Stieler | Komödie | Länge: 108 min | Location: Berlin Marzahn

Kathi König (Gabriela Maria Schmeide) ist mit Leib und Seele Friseuse. Leider hat sie keinen Job, als sie nach der Trennung von ihrem Mann mit ihrer Tochter Julia (Natascha Lawiszus) nach Berlin-Marzahn zieht. Davon lässt sie sich aber nicht die gute Laune und ihren Lebensmut verderben und sie beschließt, nach ihrem großen Traum zu streben, einen eigenen Salon zu eröffnen. Für die Erlangung des notwendigen Startkapitals arbeitet sie mit Silke (Christina Große) zusammen und frisiert schwarz in einem Altenheim und es sollen weitere Jobs folgen. „Die Friseuse“ weiterlesen