Lucy

Ich gebe zu, ich hielt mal viel von Luc Besson. Als Teenager fand ich „Leon – Der Profi“ ziemlich gut und später konnte ich auch dem „Fünften Element“ etwas abgewinnen. Also warum nicht die Gelegenheit nutzen, um bei etwas ungenutzter Zeit „Lucy“ zu sehen, Bessons neuesten Film. Gleich vorweg, das Beste an Lucy ist seine Länge von 89min, denn viel länger ist dieser Schwachsinn kaum auszuhalten. Worum geht es? Lucy (Scarlett Johanssen) gerät in Taiwan in die Hände einer gewalttätigen Drogenmafia und wird gezwungen eine neue Droge zu schmuggeln, indem man ihr diese Droge in den Bauchraum einnäht. So weit, so brutal. Währenddessen hält Prof. Norman (Morgan Freeman) einen wichtigen Vortrag in Paris, über die Nutzung des menschlichen Gehirns. Dabei steht im Mittelpunkt, dass wir Menschen nur 10% unseres Gehirns nutzen und Prof. Norman spekuliert wie viel mehr möglich wäre, wenn man diese Effektivität auch nur geringfügig erhöhen würde. Und nun kommst: Lucy kann es, wenn auch nicht freiwillig. Denn ihr Bauchimplantat platzt und führt dazu, dass sich ihre Hirnkapazität auf 100% steigert. Jetzt will sie den Professor finden, um zu zeigen was sie alles kann. „Lucy“ weiterlesen

her

Ich kann mich kaum daran erinnern, je aus einem Kino so verwirrt gekommen zu sein, wie bei „her“ von Spike Jonze. Meine Erwartungen waren eigentlich klar, Jonze, der bei den beiden wunderbaren Filmen „Being John Malkovich“ und „Adaptation“ Regie führte, brachte mit „her“ einen Science-Fiction Film heraus, bei dem sich sein Hauptdarsteller Theodore Twombly (Joaquín Phoenix) in ein Handy verliebt, wobei genauer gesagt in dessen Operating System (kurz: OS, auf Deutsch: Betriebssystem). Was hier fatal nach einer Studie für Objektliebe klingt (und bei der ich mich frage, wie stark meine Beziehung zu meinem Smartphone ist) ist aber eigentlich der Versuch, die etwas ältere Story Mensch versus Maschine neu zu definieren. Denn das Operating System (gesprochen von Scarlett Johansen, daher unbedingt im Original sehen!) ist nicht nur ein einfacher Dienstleister, sondern in der Zukunft von „her“ hat es ein eigenes Bewusstsein, getrieben von einer künstlichen Intelligenz.
Bekannt sind solche Erzählungen von Filmen wie Terminator, in welchen sich die Maschinen selbstständig machen bzw. dies schon lange gemacht haben und nun die Menschen unter ihre Kontrolle bringen wollen. In „her“ schauen wir auch in eine ähnliche Zukunft, nur dass sie viel realistischer aussieht, als bei Terminator und viel weniger aggressiv oder besser eher vom Gegenteil beseelt ist, statt Hass geht es um Liebe. „her“ weiterlesen