Dune

Jahr: 2021 | Regie & Drehbuch: Dennis Villeneuve | Science-Fiction | 155min

Die verschiedenen Formen der „Dune“ Saga erregten schon seit meiner Jugend die Art von Aufmerksamkeit, die von der Existenz einer spannenden Sache zwar erfuhr, aber der Sache nie gründlich nachging. Das galt insbesondere für den Film von David Lynch aus dem Jahr 1984, den ich – obwohl selbstproklamierend Lynch Fan – niemals sah. Ich bin einem guten Freund dankbar, mich auf den aktuellen Film von Dennis Villeneuve aufmerksam gemacht zu haben und auch gleich seine Zeit investiert zu haben, diesen mit mir nochmals anzusehen, obwohl besagter Freund ihn bereits im Kino sah.[1]

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The Midnight Sky

Jahr: 2020 | Regie: George Clooney | Drehbuch: Mark L. Smith | Science-Fiction-Film | Länge: 117min | Location: Die Arktis und der Weltraum in einer postapokalyptischen Zukunft

Im Zeitalter der großen globalen Krisen liegt es eigentlich nahe, sich zwei Dinge klarzumachen;
1. Nichts ist für die Ewigkeit, auch die Menschheit nicht und daraus folgend;
2. Wie könnte das Ende der Menschheit aussehen, wenn nichts für die Ewigkeit ist.
George Clooneys mittlerweile siebte Filmregie widmet sich diesem Thema, dass vom Roman „Good Morning, Midnight“ von Lily Brooks-Dalton inspiriert wurde[1]. „The Midnight Sky“ weiterlesen

The Discovery

Jahr: 2017 | Regie & Drehbuch: Charlie McDowell (Buch mit Justin Lader) | Science-Fiction-Film | 110min | Location: New England

Es gibt Dinge, die essenziell zum Leben dazu gehören; Essen, Trinken, die zu sich genommen Nahrungsmittel wieder auszuscheiden, Schlaf, aber natürlich auch der Tod. Als Ende von allem und als nicht zu überschreitende Erkenntnisschranke ist der Tod ein Gegenstand zahlreicher Fantasien. Diese Überlegungen, was danach kommen könnte, sind eng mit religiösen Heilsvorstellungen verknüpft. Einen großen Halt, den uns Religionen geben, sind ihre Vorstellungswelten vom Leben nach dem Tod. Charlie McDowell, dem ein oder anderen vielleicht bekannt von seinem Film „Windfall“, versucht in „The Discovery“ diesem Thema eine neue Inspiration zu geben, denn stellen Sie sich vor, es wäre wissenschaftlich bewiesen, dass da noch etwas käme, nach dem Tod.

Der Wissenschaftler Thomas Harbor (Robert Redford) hat vor zwei Jahren gezeigt, dass es so etwas wie ein Leben, eine Existenz oder ähnliches nach dem Tod gibt. Die gesellschaftlichen Auswirkungen sind verheerend, denn viele Menschen begehen Selbstmord, um schneller in die die Nachlebensphase treten zu können (für das Setting des Films ist dieses Szenario wichtig, aber es wirkt doch sehr konstruiert und nicht recht nachvollziehbar). Sein Sohn Will (Jason Segel), selbst Neurowissenschaftler, will deshalb seinen Vater überzeugen, seine Forschung zu widerrufen, um die Ausflucht der Menschen in den Suizid zu stoppen. Auf der Fährfahrt zum Laboratorium seines Vaters lernt er Isla (Rooney Mara) kennen, die später selbst Suizid begehen will, aber von Will gerettet wird. Sie wird in Harbors Gemeinschaft der Anhänger seiner Forschung aufgenommen, wo Harbor nicht nur nicht seine Forschung widerrufen will, sondern in einem weiteren Schritt aufzeigen kann, was nach dem Tod wirklich passiert. „The Discovery“ weiterlesen

Ad Astra – Zu den Sternen

Originaltitel: „Ad Astra“ | Jahr: 2019 | Drehbuch & Regie: James Gray | Science-Fiction-Film | Länge: 123min

„Ad Astra“[1] ist Latein und bedeutet „zu den Sternen“.[2] In einer mittelfernen Zukunft bauen, im gleichnamigen Film von James Gray, die Menschen erste Raumstationen auf dem Mond und dem Mars, während sie auf der Erde riesige Weltraumantennen installieren, die tatsächlich am Firmament kratzen. Auf einer solchen befindet sich gerade Major Roy McBride (Brad Pitt), als eine schwere Energiewelle ihn erfasst und er in Richtung Erdoberfläche geschleudert wird und fast ums Leben kommt. Wie sich herausstellt, häufen sich diese Energiewellen und verursachen auf der Erde große Schäden und viele Tote. McBride wird von seinem Arbeitgeber, dem amerikanischen Space Command mit dem Auftrag betraut, seinen Vater (Tommy Lee Jones) Clifford McBride eine Botschaft zu übermitteln, da dieser der Auslöser der Energiewellen sein könnte. Dies geschieht zu Roys großer Verwunderung, dem sonst rein gar nichts aus der Ruhe bringt. Roys Überraschung bezieht sich jedoch darauf, dass er seinen Vater seit 16 Jahren für Tod hielt, in Erinnerung geblieben als großer Weltraum-Pionier, der auf der Suche nach außerirdischem-intelligenten Leben vor 20 Jahren aufbrach und in den Weiten des Alls verschwunden ist. Doch wie sich herausstellt, ist das nicht der Fall, denn Cliffords Lima-Mission hält sich irgendwo in der Nähe des Neptuns auf, scheint aber nicht mehr so zu arbeiten, wie man sich das vorstellt. Gemeinsam mit seinem Verbindungsmann Colonel Pruitt (Donald Sutherland) geht es auf die Suche nach dem Vater. „Ad Astra – Zu den Sternen“ weiterlesen

Downsizing

Jahr: 2017 | Regie & Drehbuch: Alexander Payne | Science-Fiction Spielfilm | Länge: 135min |

Paul Safranek (Matt Damon), Ergotherapeut aus Omaha, Nebraska, führt mit seiner Frau Audrey (Kristen Wiig) ein eher unspektakuläres Leben. Umso spektakulärer jedoch, ist eine norwegische Erfindung, welche unseren Planeten vor Überbevölkerung, Klimakatastrophe und Verarmung schützen soll; das Schrumpfen der Menschheit, im Sinne seiner radikalen Verkleinerung auf rund 12cm Größe. „Downsizing“ weiterlesen

Westworld – 3.Staffel

Idee: Jonathan Nolan, Lisa Joy | Science-Fiction-Serie | 3. Staffel mit 8 Folgen | Erstausstrahlung 2020 bei HBO

Staffel drei des epochalen Meisterwerks „Westworld“ ist auf HBO veröffentlicht wurden. Nachdem die beiden ersten Staffeln jeweils absolute Jahreshighlights waren, und man vernehmen durfte, dass für die neue Produktion einige Aufnahmen in Valencia gefilmt worden, also quasi vor der Haustür, ist die Vorfreude natürlich groß freuen und die Erwartungen einigermaßen riesig auf die, diesmal nicht zehn, sondern nur acht neuen Folgen. „Westworld – 3.Staffel“ weiterlesen

Space Force

Idee: Steve Carell, Greg Daniels | Dramedy-Science-Fiction-Serie | 10 Folgen in der ersten Staffel veröffentlicht | Erstausstrahlung: 2020 auf Netflix

Die Streitkräfte der USA und ihr oberster Anführer, der Präsident, beschließen einen neue Untereinheit der Armee zu eröffnen, die Space Force, die sich um Aufgaben in den weiten des Weltalls zu kümmern hat. Ganz konkret liegt die Mission darin, 2024 auf dem Mond zu landen und dort eine Kolonie zu gründen. Dazu wird General Mark Naird (Steve Carrell) als oberster Kommandant beauftragt. Er muss mit seiner Tochter Erin (Diana Silvers) in die Tiefen Colorados ziehen, lediglich seine Frau (Lisa Kudrow) kann nicht mitkommen, da sie im Gefängnis sitzt. Im geheimen Space Force Hauptquartier mit in der Wüste, arbeitet Neard mit Dr. Adrian Mallory (John Malkovich) als Wissenschaftsleiter zusammen, dem die militärischen Überlegungen seines Chefs ziemlich abstoßen. „Space Force“ weiterlesen

Counterpart

Created by: Justin Marks | Science-Fiction-Spionage-Thriller | 10 Folgen | Erstausstrahlung 2017 auf Starz

Eine Frage die Sozialwissenschaften und die Humangenetik trennt ist, die nach dem „wer sind wir?“ Während die Humangenetik antworten würde, dass wir das Ergebnis unseres Genpools sind, würden die Sozialwissenschaften sagen, dass wir heute das sind, was die soziale Welt mit uns gemacht hat (und wir mit ihr). Dabei ist es uns Menschen möglich, uns einen Spiegel vorzuhalten und das Spiegelbild von uns selbst zu trennen. Wir können uns quasi von außen beobachten und unsere Handlungen bedenken. Und nicht nur das, wir können unser Individuum auch in eine fiktive Situation denken und uns vorstellen, was wäre gewesen wenn (wenn ich damals nicht krank gewesen wäre, wenn ich die Prüfung geschafft hätte, wenn ich die Gefühle beantwortet hätte, wenn ich etwas klüger veranlagt wäre…). Doch eines ist klar, das was wir heute sind, ist echt und eine alternative Version von uns, ist eine Fiktion, ein Hirngespinst, eine Geschichte.

Berlin. Während die deutsche Öffentlichkeit in Berlin schnell den Hort der Steuerverschwendung, vollends in die Hose gehender Bauprojekte oder die etwas ranzige und teilweise abgefuckte Partymetropole sieht, ist der Blick auf die Stadt für amerikanische Serienproduzenten ein eher historischer. Dort ist Berlin nämlich noch die geteilte Stadt zwischen den Systemen. Das aufeinander Prallen von zwei Seiten ist die ideale Kulisse, um spannende Spionagethriller zu drehen. In den letzten Jahren spielten neben der 5.Staffel von Homeland, auch Berlin Station in der deutschen Hauptstadt und mit Counterpart kommt nun eine weitere Serie dazu. Neben der Tatsache des Geheimdienstsettings spielen alle diese Serien in der Gegenwart (und nicht vor dem Fall der Mauer). Nun könnte man meinen, Counterpart wäre nur eine weitere Variation des historischen Themas in zeitgenössischer Kulisse. Dem ist nicht so!

„Counterpart“ erzählt die Geschichte einer sich verdoppelten Welt. Ende der 1980er Jahre entsteht auf einmal eine Kopie der Welt und damit eine andere Dimension. Die Menschheit bekommt ein Double. Eine Sicherheitskopie die von nun an, ein eigenes Leben führt. Nur die Geheimdienste wissen von dieser Entzweiung und können einen Übergang benutzen, von der einen Dimension in die Andere. Dadurch wird es möglich, sich selbst zu begegnen, das eigene Spiegelbild zu sehen, das sein eigenes Leben in einer eigenen Welt führt.
Wir schreiben das Jahr 2017 in Berlin. Hier befindet sich der Übergang zwischen den Dimensionen. Howard Silk (J.K. Simmons) lebt das eher unspektakuläre Leben eines Verwaltungsbeamten in einer UN-Organisation. Seine Frau Emily (Olivia Williams) wurde bei einem Verkehrsunfall verletzt und liegt seitdem im Koma. Plötzlich erscheint die Berufskillerin Baldwin (Sara Serraioccio) und versucht, einen Anschlag auf Emily zu verüben. Dieser scheitert. Das ruft den Howard Silk der anderen Seite auf den Plan, denn dieser ist ein Geheimagent, der wenig bis keine Skrupel kennt und die Situation klären soll. So treffen beide Howard Silks aufeinander, was für den einen, ein sehr überraschendes Erlebnis ist, da er über eine weitere Dimension keine Ahnung hatte und damit 99% der Bevölkerung beider Dimensionen gleicht.
Natürlich weiß man auf höherer diplomatischer Ebene beider Seiten um die jeweils andere Seite. Ein Gerücht geht um, dass 1997 die eine Seite ein Virus auf die andere Seite schleuste, was dort schließlich fast eine halbe Milliarden Menschen tötete. Seit diesem Moment gibt es, ganz im Verborgenen, Rachegelüste und Ideen diese auszuführen. „Counterpart“ weiterlesen

Ted Chiang – Arrival. Die Hölle ist die Abwesenheit Gottes

Im Frühjahr dieses Jahres sah ich Denis Villeneuve’s Kinofilm „Arrival“, der auf einer Kurzgeschichte von Ted Chaing beruht. Die außergewöhnliche Science-Fiction Story erweckte mein Interesse an der Erzählung mit dem Titel „Geschichte deines Lebens“, welche hinter dem Drehbuch stand. Tatsächlich erschien diese Kurzgeschichte zusammen mit vier anderen unter dem Titel „Die Hölle ist die Abwesenheit Gottes“, war aber bereits nicht mehr erhältlich, als ich den Kaufwunsch bei meinem Buchhändler vortrug. Nach einem halben Jahr warten auf die Neuauflage, bekam ich im Herbst ein Buch des Golkonda Verlages in die Hand gedrückt, das den eigentlichen Buchtitel zugunsten des Filmtitels zurückgestellt hat und nun mit der recht eigenartig anmutenden Aufschrift: „Arrival. Die Hölle ist die Abwesenheit Gottes“ daherkommt. Das ändert aber günstiger Weise nichts am Text. „Ted Chiang – Arrival. Die Hölle ist die Abwesenheit Gottes“ weiterlesen

Arrival

Denis Villeneuve‘s Science-Fiction Film “Arrival“ aus dem Jahr 2016 basiert auf einer Kurzgeschichte von Ted Chiang, welche unter dem Titel „Die Geschichte deines Lebens“ in der Erzählsammlung „Die Hölle ist die Abwesenheit Gottes“ erschien. Im Mittelpunkt des Filmes steht die Ankunft von zwölf Raumschiffen Außerirdischer, welche die Erde erreichen und verteilt auf alle Kontinente ihre Fortbewegungsmittel parken. Die Weltbevölkerung ist selbstredend überrascht über den Besuch (ich kenne nicht eine Geschichte, wo die Menschheit mal nicht überrascht, über die Ankunft von Außerirdischen wäre), der sich aber nicht so richtig aus seinem Schiffen traut und fragt sich, was bitte die Gäste wollen. Sind sie hier um die Erdbewohner (also uns!) zu unterjochen? Oder sind in netter Absicht gekommen und bringen vielleicht sogar was Schönes mit? Sind sie Feinde, oder Freunde, oder wollen nur mal eben „Hallo“ sagen? Gerade da stellt sich das Problem für die USA, wo eines der zwölf Schiffe gelandet ist, denn wie bitte soll man mit ihnen kommunizieren? Mit der Lösung wird Colonel Weber (Forest Whitaker) betraut, der die Lingusitin Luise Banks (Amy Adams) engagiert, welche versuchen soll mit den Wesen eine Kommunikation aufzubauen. Unterstützt wird sie vom Physiker Ian Donolly (Jeremy Renner), der nebenher natürlich noch gern wüsste, was die Raumschiffe so technologisch draufhaben. Doch schnell zeigt sich, eine Kommunikation aufzubauen und sich zu verstehen braucht Zeit und wie nicht anders zu erwarten (und wohl auch nicht unrealistisch) hat die Erdenbevölkerung nur wenig Zeit, denn sie fürchtet sich ziemlich vor den neuen Gästen. „Arrival“ weiterlesen