Jahr: 2019 | Regie & Drehbuch: Karen Maine | Länge: 78min | Dramedy
Im Herbst 2000 war ich etwas älter als Alice (Natalia Dyer), welche ihre Schulzeit um die Jahrhundertwende auf einer streng katholischen Highschool verbringt und dort scheinbar als oberstes Gebot von Pfarrer Murphy (Timothy Simons) gelehrt bekommt, dass sexuelle Handlungen, ob nun allein oder gar mit anderen Menschen betrieben, ein Sündenfall sind, wobei letztere Handlung im Zuge der Eheschließung legitimiert wäre. Da ereilen Alice zwei Situationen. Zum einen wird sie Opfer des Gerüchtes einen Mitschüler „die Sahne geschlagen“ zu haben (weder hatte sie Kontakt zu diesem Mitschüler, noch ist ihr überhaupt die metaphorische Bedeutung der Redensart bewusst) und zum anderen trifft sie im Internet auf anstößige Chats, die durchaus den Reiz etwas verbotenes zu tun ausüben. Mit ihrer besten Freundin (Francesca Reale) besucht sie ein kirchliches Camp, wo sie erstmals Chris (Wolfgang Novogratz) sieht und sich von ihm stark angezogen fühlt.
„Yes, God, Yes“[1] ist eine durchaus gelungene Teenager-Komödie über die ersten sexuellen Erfahrungen im Leben. Der Film vermeidet die hier fast automatisch aufgehende Falle des Fremdschämens souverän und erzählt eine lockere Geschichte, die uns zeigt, dass wir egal in welchem Alter wir uns befinden, unser Leben so Leben sollen, wie wir Lust darauf haben und nicht wie uns fragwürdige Regeln erzählen wollen.
[1] Auch hier wieder möchte ich über den deutschen Untertitel den Mantel des beschämten Schweigens legen.